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Dekanat

33. Münsterisches Tagesgespräch

„Aktuelle Entwicklungen in Rechnungslegung, Wirtschaftsprüfung und Unternehmensbewertung“

Der Münsteraner Gesprächskreis Rechnungslegung und Prüfung e. V. (MGK) lud am 16. Mai 2019 zum 33. Münsterischen Tagesgespräch in das Mövenpick Hotel in Münster ein. Die diesjährige Tagung stand unter dem Thema „Aktuelle Entwicklungen in Rechnungslegung, Wirtschaftsprüfung und Unternehmensbewertung“ und wurde von Prof. Dr. Dr. h.c. Jörg Baetge und Prof. Dr. Hans-Jürgen Kirsch vom Institut für Rechnungslegung und Wirtschaftsprüfung (IRW) geleitet.

Besuch des Kunstmuseums Pablo Picasso

Einige der insgesamt fast 100 Teilnehmer trafen sich bereits am Tag zuvor zum traditionellen Begrüßungsabend im Kunstmuseum Pablo Picasso und wurden durch die Ausstellung „Durch das Licht – Abstraktion in Frankreich“ geführt. Beim anschließenden Abendessen im Gasthaus Leve konnten sich die Teilnehmer über die Impressionen aus der Ausstellung austauschen und sich in gemütlicher Atmosphäre auf das 33. Münsterische Tagesgespräch einstimmen.

Aktuelle Themen und lebhafte Diskussionen

In diesem Jahr berichteten fünf Fachreferenten aus der Praxis über aktuelle Entwicklungen in der Rechnungslegung, Wirtschaftsprüfung sowie der Unternehmensbewertung und stellten sich in zwei Diskussionsrunden den kritischen Fragen der Tagungsteilnehmer.

Zu Beginn berichtete WP/StB Dr. Norbert Roß, Professional Practice Director bei der Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und Mitglied der IDW-Arbeitskreise „HGB-Rechnungslegung“ und „Personengesellschaften“, über aktuelle Themen des handelsrechtlichen Jahresabschlusses. Konkret behandelte er die neue Stellungnahme zur Rechnungslegung IDW RS HFA 7 n.F. und ging auf die Offenlegungserleichterungen der §§ 264 Abs. 3, 264b HGB und den damit im Zusammenhang stehenden Beschluss des OLG Köln vom 13.07.2018 ein. Zudem griff er das aktuell zunehmend an Bedeutung gewinnende Thema des grenzüberschreitenden Formwechsels auf.

An das Offenlegungsthema anknüpfend stellte Jens Dottermosch, Teamleiter im Bereich Rechnungslegung/Finanzberichte beim Bundesanzeiger Verlag, den Offenlegungsprozess beim Bundesanzeiger Verlag vor. Herr Dottermosch berichtete u. a., dass die Informationen der offengelegten Rechnungslegungsunterlagen intensiv von der Wirtschaft genutzt werden. Durch die Wahl eines Transparenzniveaus kann die Informationspolitik eines Unternehmens so gezielt gesteuert werden. Er diskutierte dazu verschiedene Offenlegungsstrategien.

Im Anschluss referierte WP/StB Prof. Dr. Martin Jonas, Partner bei der Warth & Klein Grant Thornton AG und Honorarprofessor an der Universität zu Köln, über aktuelle Entwicklungen in der Unternehmensbewertung. Als zentrale neue Herausforderungen hob Prof. Jonas die Berücksichtigung von Unsicherheiten und der Digitalisierung hervor, die einen maßgeblichen Einfluss auf die Unternehmensbewertung haben werden.

Nach dem gemeinsamen Mittagessen leitete WP/StB Thomas Budde, Partner bei der AccountingPartners Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und u. a. Vorsitzer der Landesgruppe NRW beim IDW sowie Mitglied des IDW-Verwaltungsrats, die zweite Hälfte der Tagung ein. Er thematisierte die „Komplexitätsfalle“ des Mittelstandes anhand einer Umstellung der Rechnungslegung auf IFRS.

WP/StB Dr. Henrik Solmecke, Fachreferent und Leiter des Bereichs „Aus- und Weiterbildung“ am IDW, berichtete über die im März vom Europäischen Parlament verabschiedete Richtlinie zum vorinsolvenzlichen Sanierungsverfahren und die Überlegungen des IDW zur Umsetzung der Richtlinie in nationales Recht. Dr. Solmecke hob hervor, dass das IDW ein möglichst „schlankes“ Verfahren in der nationalen Umsetzung präferiert.

Zwischen den Vorträgen stellten sich die Referenten in zwei Diskussionsrunden den kritischen Fragen der Tagungsteilnehmer. In regen Diskussionen wurden die Themen kritisch beleuchtet und so der Austausch zwischen Praxis und Theorie gefördert. Bei einem abschließenden Umtrunk konnten die Teilnehmer das Tagesgespräch noch einmal Revue passieren lassen und sich über fachliche Fragen austauschen.