Headventures-Gewinner Vincent Nelles im Interview: Wie Implora Wissen in Unternehmen sichert

Wenn erfahrene Mitarbeitende in Rente gehen, verschwindet oft wertvolles Wissen mit ihnen. Genau hier setzt Implora an – ein KI-basiertes Wissensmanagement-System, das beim Innovationswettbewerb Headventures des REACH EUREGIO Start-up Centers den ersten Platz belegt hat. Entwickelt wurde die Idee von Business-Development-Student Vincent Nelles und zwei Mitstreitern. Im Interview spricht er darüber, wie das Studium ihn dabei unterstützt hat, aus einer ersten Idee ein tragfähiges Geschäftsmodell zu formen – und warum Business Development der richtige Studiengang für alle ist, die Unternehmertum nicht nur lernen, sondern erleben wollen.
Sie haben mit Ihrem KI-basierten Wissensmanagement-System Implora den ersten Platz bei Headventures belegt. Bitte skizzieren Sie einmal kurz, worum es dabei geht.
In vielen Unternehmen geht wertvolles Wissen verloren, weil es nie dokumentiert wurde. Oft steckt es nur in den Köpfen erfahrener Mitarbeitender. Mit dem nahenden Ruhestand vieler Babyboomer droht dieses Wissen zu verschwinden. Herkömmliche Wissenstransfer-Methoden sind meist unvollständig und aufwendig.
Implora setzt hier an: Unsere KI führt regelmäßig sprachbasierte Interviews mit Mitarbeitenden. Die KI ist auf unterschiedliche Jobprofile und Branchen trainiert, stellt gezielte Fragen und hakt bei Bedarf nach. So entsteht ein strukturiertes Wissensarchiv, das durch ein Large Language Model für die Mitarbeitenden des Unternehmens zugänglich gemacht wird. Wissen bleibt also erhalten und wird aktiv nutzbar gemacht.
Die ersten Ideen für Implora sind im Rahmen des Studiengangs „Business Development“ entstanden. Inwiefern haben die dort vermittelten Fähigkeiten bzw. Wissen Sie bei der Entwicklung des Projekts unterstützt?
Der Studiengang hat uns ein strukturiertes Vorgehen beigebracht: von der Identifikation eines echten Problems über die Validierung der Lösung mit potenziellen Nutzerinnen bis hin zur Ausarbeitung eines vollständigen Businessplans. Wir wissen dadurch, welche Schritte notwendig sind, um aus einer Idee ein tragfähiges Startup zu entwickeln. Besonders wertvoll waren aber auch der enge Austausch mit erfahrenen Gründerinnen und das regelmäßige Feedback in Coachings. Das hat unsere Idee immer wieder geschärft.
Was würden Sie Schüler*innen bzw. Studierenden raten, die sich ebenfalls für den Bereich Unternehmensgründungen interessieren?
Zunächst: Wir selbst stehen noch am Anfang und haben unser Unternehmen noch nicht offiziell gegründet. Aktuell arbeiten wir daran, unseren Prototypen zu weiterzuentwickeln, die Lösung zu validieren und haben unter anderem unsere Webseite (implora.de) gelauncht, um möglichst viele Unternehmen zu erreichen. Unser wichtigster Rat: Sucht euch ein Team mit unterschiedlichen Stärken. Ein Startup erfordert viele Kompetenzen, technisches Know-how sowie Business-Verständnis in unterschiedlichen Bereichen und das kann kaum jemand allein abdecken. Studiengänge wie Business Development oder Startup-Programme wie das REACH bieten genau dafür wertvolle Netzwerke und Austauschmöglichkeiten um andere Gründer kennenzulernen.
Und wenn ihr eine Idee habt: Einfach anfangen! Sprecht mit potenziellen Nutzer*innen, stellt eure Idee auf den Prüfstand. So bekommt ihr schnell ein erstes Gefühl dafür, ob sie wirklich Potenzial hat.
Unser Interviewpartner: Mein Name ist Vincent Nelles. Ich studiere im Masterstudiengang Business Development und starte bald ins dritte Semester. Bei Implora liegt mein Schwerpunkt auf Marketing und strategischen Themen. Da wir uns noch in einer frühen Projektphase befinden, überschneiden sich unsere Aufgaben aktuell jedoch oft, und wir arbeiten im Team sehr flexibel und hands-on zusammen.
Hier geht es zur Website von Implora
Weitere Informationen zum REACH EUREGIO Start-up Center