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Dekanat

Ungelöster Zielkonflikt zwischen Geldpolitik und Finanzstabilität

Münster Practice and Policy – elfte Ausgabe erschienen

Im Rahmen der Reihe Münster Practice and Policy leisten Forscherinnen und Forscher der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät einen Beitrag zur Versachlichung der Auseinandersetzungen zu wirtschafts- und unternehmenspolitischen Themen. Sie äußern sich im Rahmen kurzer, faktenbasierter Papiere auf Basis ihrer akademischen Arbeit zu aktuellen Geschehnissen und Diskussionen in der Wirtschaftswelt.

In der aktuellen Ausgabe nimmt Prof. Dr. Bernd Kempa Stellung zum ungelösten Zielkonflikt zwischen Geldpolitik und Finanzstabilität. In der geldpolitischen Diskussion stellt sich die Frage, ob Zentralbanken über die Wahrung der Geldwertstabilität hinaus auch Aspekte der Finanzstabilität in ihren Zielkatalog aufnehmen sollten. Da Finanzzyklen im Vergleich zu Konjunkturzyklen deutlich länger sind, müssten geldpolitische Strategien bei einer Berücksichtigung solcher Ziele vor dem Hintergrund eines längerfristigen Horizonts ausgerichtet werden. Eine aktuelle Untersuchung von Dr. Tom Philipp Dybowski und Prof. Dr. Bernd Kempa belegt, dass die EZB sich im Rahmen der öffentlichen Kommunikation zunehmend auf Themen der Finanzstabilität konzentriert. Es findet sich jedoch kein Nachweis dafür, dass sich dieser Fokus bislang auf die Zinsentscheidungen der EZB ausgewirkt hätte.

Prof. Dr. Bernd Kempa ist seit 2008 Direktor des Instituts für Internationale Ökonomie am FB4. Im Rahmen seiner Forschungsarbeit widmet er sich insbesondere der monetären Außenwirtschaft, der internationalen Makroökonomik und Geldpolitik.

Eine Übersicht über alle bisherigen Ausgaben der Beitragsreihe finden Sie hier.