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Dekanat

WIR FB4 – fünf Fragen an Luisa Neerschulte

Luisa Neerschulte studiert seit dem Wintersemester 2014/15 Betriebswirtschaftslehre am FB4. Bei den Europameisterschaften der Universitäten holte sie im vergangenen Jahr die Goldmedaille im Rudern. Die gebürtige Lingenerin startete im serbischen Subotica für das Team der WWU im „Einer“. Sie ist zudem mehrfache Landesmeisterin und mehrfache Norddeutschemeisterin im „Einer“, „Zweier“ und „Vierer“. Mit uns hat sie über die Kombination von Studium und Leistungssport gesprochen:

1. Liebe Frau Neerschulte, man spricht heutzutage sehr häufig über die Work-Life-Balance, die Vereinbarkeit von Arbeits- und Privatleben. Sie schaffen es nun schon seit einigen Jahren, Studium und Leistungssport zu kombinieren. Wie sieht ein typischer Alltag für Sie aus?

Meistens stehe ich zwischen 5:30 Uhr und 6:30 Uhr auf, damit ich gegen 7:00 Uhr bzw. 7:30 Uhr die erste Einheit machen kann. Die Uhrzeiten variieren je nach Training und Jahreszeit. Wenn ich wiederkomme, esse ich, mache etwas für die Uni, gehe arbeiten oder schlafe. Gegen Mittag/Nachmittag geht es dann in die zweite Einheit mit anschließender Gymnastik/Kräftigung. Danach wird wieder gegessen und in Prüfungsphasen für Klausuren gelernt. Ich muss an dieser Stelle zugeben, dass ich kaum Vorlesungen besuche - durch den tollen Videoservice am FB4 ist dies aber im Prinzip kein Problem.

2. Vor welche Probleme stellt Sie die Kombination aus Studium und Leistungssport ? Ist es überhaupt möglich, beides miteinander zu verbinden?

Uni und Sport verlangen jeweils 100 Prozent von mir. Um beides gut zu schaffen, muss ich meine Ressourcen aufteilen. Ich muss körperlich und mental fit sein. Mal liegt der Fokus mehr auf dem Sport und in Klausurenphasen leidet natürlich das Training etwas. Das ist leider einfach so, aber alle anderen studentischen Athleten stehen vor dem gleichen Problem, somit sind die Bedingungen wieder fair. Es ist also möglich eine duale Karriere zu schaffen, wenn man diszipliniert ist und ganz stark auf die Bedürfnisse des Körpers und des Geistes eingeht.

3. Sie sind trotz der Belastung auf einem guten Wege, um Ihr Bachelorstudium abzuschließen. Wie meistern Sie diese Herausforderung?

Ich plane meinen Tagesablauf vorausschauend und überlege genau, welche Aktivitäten im jeweiligen Moment Priorität haben sollten. Viele Menschen sehen oft nur die reine Trainingszeit, dass man nach dem Training sehr müde ist, beachten die meisten Außenstehenden nicht. So sind also Ruhezeiten mit in den Lernplan einzurechnen, wenn man seinen Tagesablauf plant.

4. Wie sehen Ihre Pläne für die Zeit nach Ihrem Bachelorstudium aus?

Nach dem Bachelor soll es mit einem Masterstudium weitergehen. Ein Master in Richtung Berufsschullehramt für Wirtschaft und Sport wäre denkbar. So kann ich meine zwei großen Interessensbereiche verknüpfen.

5. Welchen Ratschlag würden Sie einer jungen Sportlerin/einem jungen Sportler geben, wenn sie oder er über ein Studium nachdenkt?

Liebe junge Athleten, das Training ist zwar hart, doch der Leistungssport macht großen Spaß. Bitte tut euch dennoch selbst den großen Gefallen, ausreichend Energie in Studium und Ausbildung zu investieren, denn vom Sport allein kann später niemand Leben. Es trainiert sich bekanntlich auch leichter mit dem Wissen, bereits eine gute Ausbildung/ein gutes Studium in der Tasche zu haben.