Prof. Hennig-Thurau: Wie "Emily in Paris" und andere Serien den Tourismus beeinflussen

Professor Thorsten Hennig-Thurau, Inhaber des Lehrstuhls für Marketing und Medien an der Universität Münster, wirft in einem Interview mit der Tagesschau einen Blick auf den sogenannten Filmtourismus und den Einfluss von Serien wie "Emily in Paris". In Bezug auf die Debatte um den möglichen Ortswechsel der Serie von Paris nach Rom betont Hennig-Thurau, dass es äußerst schwierig sei, den konkreten Einfluss von Film- und Serienproduktionen auf den Tourismus präzise zu erfassen. Zwar kann niemand genau sagen, wie viele Menschen wirklich wegen Emily nach Paris reisen, doch erfolgreiche Produktionen können Drehorte definitiv ins Rampenlicht rücken und so unbewusst ganze Touristenschwärme anziehen.
Das Phänomen ist nicht neu: Fans reisen oft quer durch die Welt, um berühmte Film- und Serienorte live zu erleben. Hennig-Thurau nennt als Beispiel den Klassiker "Die Verurteilten", dessen Drehort, das Ohio State Reformatory, durch den Film von einem unscheinbaren Gebäude zum Pilgerort für Filmfans und einem regelrechten Touristenmagneten wurde. Ähnlich geht es bei "Emily in Paris" zu – nicht nur der Eiffelturm, sondern auch weniger bekannte Drehorte der Serie sind plötzlich touristische Hotspots. Laut Hennig-Thurau ist es gerade die emotionale Bindung, die Zuschauer zu den Figuren aufbauen, die sie dazu bewegt, diese Orte im echten Leben zu besuchen. „Wir machen Filmfiguren zu unseren Helden und Idolen, […] wir lieben und leiden mit ihnen“, sagt er – und das führt eben auch dazu, dass wir deren Lieblingsorte aufsuchen. Das Phänomen ist auch bei Klassikern wie "Notting Hill" oder "Forrest Gump" zu beobachten – und Paris würde wohl auch in Zukunft von Emilys Abenteuer profitieren.
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