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Können unternehmerische Investments Kund:innen töten oder sogar Leben retten?

Forschungsbeitrag des Instituts für Entrepreneurship im renommierten Journal „Entrepreneurship Theory and Practice“ veröffentlicht
V.l.n.r.: Prof. Dr. David Bendig vom Institut für Entrepreneurship der WWU Münster, Prof. Dr. Simon Hensellek von der TU Dortmund und Dr. Julian Schulte, Alumnus des REACH Euregio Start-up Centers

Hat Unternehmertum in etablierten Firmen Auswirkungen auf Produktrückrufe? Gibt es eine Beziehung zwischen Investitionen in Start-ups und Allianzen auf Produktsicherheit? Diesen Fragen widmen sich Prof. Dr. David Bendig und Dr. Julian Schulte vom Institut für Entrepreneurship der Universität Münster gemeinsam mit Prof. Dr. Simon Hensellek von der TU Dortmund in ihrem neuen Artikel „Beneficial, Harmful, or Both? Effects of Corporate Venture Capital and Alliance Activity on Product Recalls“ Dieser wurde kürzlich im international führenden wissenschaftlichen Entrepreneurship-Journal „Entrepreneurship Theory and Practice“ veröffentlicht.

Die Ergebnisse zeigen, dass „Stuck-in-the-middle“-Strategien für unternehmerische Aktivitäten den Unternehmen und ihren Kund:innen schaden können, indem sie mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit eines erheblichen Qualitätsmangels und somit Produktrückrufs einhergehen. Dagegen stehen geringe oder umfangreiche Investitionen in Start-ups und Allianzaktivitäten mit geringeren Produktproblemen in Zusammenhang. Darüber hinaus moderieren Marktturbulenzen beide Beziehungen. In dynamischen Märkten brauchen Unternehmen mehr Startup-Deals, bis die Wahrscheinlichkeit eines Produktrückrufs sinkt, aber weniger Allianzen.

Die Autoren kommen in ihrer Studie zu dem Schluss, dass Unternehmen von ihren Investitionen in Start-ups oder Partnerschaften mit anderen Unternehmen über mehrere Transaktionen hinweg immer besser lernen können. Ein einziger Deal reicht nicht, sondern kann Unternehmen sogar zu sehr aus dem Gleichgewicht in ihrem internen Qualitätsmanagement bringen. Dies legt nahe, dass Unternehmen vor der Aufnahme von Start-up- oder Allianz-Aktivitäten den Umfang ihres externen Engagements und die Marktbedingungen sorgfältig abwägen sollten. Ganz oder gar nicht lautet die Devise.

Die Studie ist im Volltext hier einsehbar.

Links zu dieser Meldung

WWU Münster – Institut für Entrepreneurship

TU Dortmund – Juniorprofessur für Entrepreneurship und Digitalisierung