Dr. Carina Mössinger und Dr. Philipp Klein mit dem Förderpreis der Stiftung Kapitalmarktforschung für den Finanzstandort Deutschland ausgezeichnet

Der Förderpreis der Stiftung Kapitalmarktforschung für den Finanzstandort Deutschland 2020 wird an Dr. Carina Mössinger und Dr. Philipp Klein vergeben, die ihre Dissertationen im Sommersemester 2020 am Institut für Kreditwesen von Prof. Dr. Andreas Pfingsten vorgelegt haben. Die Stiftung zeichnet jährlich herausragende Promotionen und Habilitationen zu Fragen des Kapitalmarktes, insbesondere mit Bezug zum Verbriefungsmarkt und zur Kapitalmarktunion, aus und ist mit 10.000 Euro dotiert.
In ihren Dissertationen untersuchen Carina Mössinger und Philipp Klein die Prinzipal-Agenten-Konflikte im europäischen Verbriefungsmarkt. Weltweit sind diese spätestens seit dem Ausbruch der Finanzkrise 2008 in der wissenschaftlichen wie gesellschaftlichen Debatte von enormer Bedeutung. Unter Nutzung einer neuartigen und äußerst umfassenden Datengrundlage europäischer Verbriefungen untersuchen Carina Mössinger und Philipp Klein in ihren Dissertationen die Auswirkungen der asymmetrischen Informationsverteilung im Verbriefungsmarkt. Die emittierenden Banken kennen die Eigenschaften und Qualität ihrer Kredite besser als die Investoren und können diesen Informationsvorsprung zu ihrem Vorteil ausnutzen. Die Ergebnisse der geförderten Arbeiten zeigen, dass die Transparenzerhöhung im europäischen Verbriefungsmarkt durch die „Loan-level Reporting Initiative“ der Europäischen Zentralbank eine bessere Performance und Diversifikation in Verbriefungsportfolios induziert und als wirksames Mittel zur Begrenzung negativer Anreizeffekte in Verbriefungen dient. Darauf aufbauend untersuchen sie außerdem die besonders großen Spielräume der Banken bei der Wiederauffüllung von Verbriefungsportfolios über deren Laufzeit. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass Banken ihre Informationsvorteile beim Auffüllen der Portfolios weitaus stärker ausnutzen (können) als dies bei der Zusammenstellung der ursprünglichen Portfolios der Fall ist.
Der diesjährige Festakt musste aufgrund der Corona-Pandemie kurzfristig ausfallen. Die Verleihung des Preises wird voraussichtlich im Laufe des Jahres 2021 nachgeholt.