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Dekanat

Wenn die Messehalle zum Prüfungsraum wird

Vorgezogene Präsenzklausuren in der Halle Münsterland
Foto: Presseamt Münster / MünsterView

Die Beschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie haben deutschlandweit dazu geführt, dass das Sommersemester 2020 sowohl Studierenden als auch Lehrenden noch lange Zeit in Erinnerung bleiben wird. Nachdem der Semesterstart zunächst um zwei Wochen verschoben werden musste, findet das Sommersemester an der WWU derzeit als erstes Online-Semester der Universitätsgeschichte statt. Virtuelle Veranstaltungen bilden dabei zumindest vorübergehend die neue Form des Studiums. Der sichere und stabile Veranstaltungsbetrieb ist das Ergebnis eines erfolgreichen Krisenmanagements, welches sich in den vergangenen Wochen zahlreichen Herausforderungen stellen musste. Dies gilt insbesondere für den FB4 als größten der 15 Fachbereiche.

Zu den größten Herausforderungen des laufenden Semesters zählt bislang zweifellos die Durchführung der vorgezogenen Prüfungsphase, die seit dem 25. Mai in vollem Gange ist. Die „vorgezogene Prüfungsphase“ trägt bereits seit vielen Jahren dazu bei, Studierenden zusätzliche Flexibilität bei der Organisation der Erbringung ihrer Prüfungsleistungen einzuräumen. Aufgrund der andauernden Beschränkungen infolge der Corona-Pandemie kann die vorgezogene Prüfungsphase des Sommersemesters jedoch nicht in gewohnter Form stattfinden. So werden zahlreiche Prüfungen nicht wie üblich im Präsenz- sondern im Onlineformat angeboten, um das Infektionsrisiko weitgehend zu reduzieren. Für Klausuren, die nicht kurzfristig als Onlineprüfung konzipiert werden konnten, bot die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät in der vergangenen Woche Präsenzprüfungen in der Halle Münsterland und im Hörsaalgebäude am Schlossplatz an.

Bereits in den 1980er hatte die Fakultät die Halle Münsterland aufgrund des raschen Anstiegs der Studierendenzahlen kapazitätsbedingt zur Durchführung von Prüfungen genutzt. Letztmalig musste der Fachbereich zu Beginn des Jahrtausends in die Messehalle ausweichen. Infolge der aktuell geltenden Abstandsregelungen im Zusammenhang mit dem Coronavirus wurden Bereiche der Halle Münsterland nun erneut zu Prüfungsräumen umfunktioniert, die Raum für rund 600 Prüflinge bieten. „Von vornherein war klar, dass die Durchführung von Präsenzprüfungen nur unter Einhaltung strenger Vorgaben möglich ist“, berichtet Maik Rösler, Leiter des Prüfungsamtes. Um einen geordneten Einlass gewährleisten zu können, wurden dabei allen Prüflingen Zeitfenster zugeordnet, in denen sie die Halle betreten konnten. Beim Betreten und Verlassen der Halle mussten Mund-Nasen-Bedeckungen getragen werden. Außerdem war stets der vorgegebene Mindestabstand von 1,5 Metern einzuhalten. Einen maßgeblichen Anteil an der Organisation und Durchführung vor Ort hatte die WWU.Campus.GmbH: „Wir sind sehr froh über den Einsatz der Campus.GmbH, der den reibungslosen Ablauf erst ermöglicht hat,“ so Rösler.

Aufgrund der aktuellen Situation wurden auch die Prüfungsregelungen zu Gunsten der Studierenden angepasst. Studierende können bis zum Prüfungsbeginn ohne Vorlage eines Attests von Prüfungen zurücktreten. Außerdem sieht die Corona-Epidemie-Hochschulverordnung vor, dass jeder Prüfungsversuch, der im Sommersemester 2020 abgelegt und nicht bestanden wird, als Freiversuch gilt. Nur Täuschungsversuche sind von dieser Regelung ausgenommen.

Die Klausuren des regulären Prüfungszeitraums im Juli und August werden weitgehend online angeboten werden. „Aufgrund der positiven Erfahrungen bei der Durchführung von Präsenzklausuren in der Halle Münsterland, bleibt diese jedoch eine Option für die Klausuren mit großen Teilnehmerzahlen. Infolge der anhaltenden Kapazitätsbeschränkungen bleibt die Organisation der Prüfungsleistungen eine große Herausforderung, die wir jedoch auch im Sommer lösen werden“, fasst Prof. Theresia Theurl, Dekanin des Fachbereichs, die aktuellen Überlegungen zusammen.