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Dekanat

"WIR FB4" – vier Fragen an Prof. Dr. David Bendig

Das Centrum für Management (CfM) erhält Verstärkung: Prof. Dr. David Bendig wird ab dem 1. Juni 2020 Inhaber des Lehrstuhls für Entrepreneurship und unterstützt damit das CfM in Forschung, Lehre und Praxistransfer. David Bendig studierte Wirtschaftswissenschaften mit an der Ruhr-Universität Bochum, der Baylor University Texas und der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Seine Promotion schloss er an der RWTH Aachen ab. Ein Forschungsaufenthalt führte ihn an die Tsinghua University Beijing in China. Praktische Erfahrung als Unternehmensberater sammelte er bei der Boston Consulting Group in Düsseldorf und Hong Kong. Zuletzt war Prof. Bendig Inhaber der Universitätsprofessur für Behavioral Management an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg.

Im Rahmen seiner Tätigkeit an der WWU wird Prof. Bendig im neu gegründeten Exzellenz Start-up Center „ESC@WWU“ das Unternehmertum in der EUREGIO fördern. Wir möchten Prof. Bendig schon jetzt ganz herzlich an unserer Fakultät willkommen heißen und haben ihm vier Fragen gestellt:

Lieber Herr Prof. Bendig, Sie waren zuletzt an der Universität Magdeburg tätig. Nun setzen Sie Ihre wissenschaftliche Laufbahn im beschaulichen Münster fort. Was reizt Sie besonders an Ihrer neuen Position?

Es gibt zahlreiche Faktoren, die mich an dieser neuen Position reizen. Zum einen freue ich mich sehr darauf, künftig an einer der angesehensten und größten Wirtschaftsfakultäten Deutschlands zu forschen und zu lehren. Zum anderen bietet mir die Professur in Entrepreneurship die Möglichkeit, mich noch tiefergehend mit meiner Leidenschaft für das Unternehmertum zu befassen. Hier hat insbesondere die Initiative Exzellenz Start-up Center.NRW des Landesministeriums für Wirtschaft eine Rolle gespielt. Nordrhein-Westfalen auf dem Weg zu einer von Europas führenden Gründungsregionen zu begleiten, ist für mich sehr attraktiv. Nicht zuletzt bin ich auch dankbar für die Verankerung im renommierten Centrum für Management, da mich auch Fragestellungen rund um die Zusammenarbeit zwischen etablierten Unternehmen und Start-ups sehr interessieren.

Auf welche Schwerpunkte konzentriert sich Ihre derzeitige Forschungsarbeit?

Einerseits befasse ich mich aktuell in der Forschung rund um Digital Entrepreneurship mit sowohl Treibern bei Digitalisierungsinitiativen als auch der Veränderung der Führungsgestaltung durch digitale Kontexte. In diesem Zusammenhang sind digitale Kollaborationsformen (z.B. Crowdfunding, blockchain-basierte Finanzierung, Industrie 4.0) und die Relevanz von sozialem Kapital von besonderem Interesse. Weiterhin ergründe ich Strukturen in der Team- und Unternehmensführung, welche für unternehmerisches Handeln der Mitarbeiter und die Erzielung einer hohen Innovationskraft förderlich sind. Zwei Beispiele hierfür sind etwa das Zusammenspiel von renommierten Unternehmen und Start-ups durch Corporate Venture Capital-Aktivitäten oder auch der Einfluss einer LGBTQ-freundlichen Unternehmenskultur auf die Motivation und Innovationsfähigkeit ihrer Mitarbeiter.

Auf welche zukünftigen Kursangebote dürfen sich unsere Studierenden freuen?

Wir werden initial mit unserem Vorlesungs- und Seminarangebot für den Major Management und den Minor Entrepreneurship starten. Studierende dürfen sich dabei auf aktuelle Kursinhalte rund um das Gründungsmanagement, die Geschäftsmodellentwicklung oder auch das Innovations- und Technologiemanagement freuen. Bei Abschlussarbeiten an unserem Lehrstuhl werden wir die Kooperation mit Start-ups und dem lokalen Mittelstand forcieren.

Unser Lehrstuhl verschreibt sich allgemein dem Ziel, Studierende gründungsrelevantes Wissen zu vermitteln und auch regelmäßig Praktiker zu Wort kommen zu lassen. Hierbei würde ich mich freuen, wenn wir eine fakultätsübergreifende Entrepreneurship-Ausbildung zur Aktivierung von gründungsinteressierten Studierenden realisieren können. Wer unsere Kurse besucht, soll Lust auf das Gründen bekommen.

Wodurch zeichnet sich Ihrer Meinung nach gute Lehre, insbesondere im Bereich Entrepreneurship, aus?

Gute Lehre ist meines Erachtens nach theoretisch fundiert, interaktiv und baut eine Brücke zwischen Theorie und Praxis. Studierende sollen hierbei auch direkt in die Lage versetzt werden, das Gelernte anwenden zu können. Hierzu gehört insbesondere kritisches Denken und selbstständiges Arbeiten zu fördern. Auch die Art der Vermittlung trägt zum Lernerfolg bei. Um Studierende auf eine digitalisierte Wirtschaft vorzubereiten, hilft es, diese auch glaubhaft vorzuleben. Durch digitale Lehrkomponenten können auch große Veranstaltungen interaktiv werden und erlernte Basiskonzepte daheim flexibel vertieft werden. Spezifisch für die Lehre im Bereich Entrepreneurship erhoffen wir uns natürlich, dass Studierende das Gründen als Karriereoption wahrnehmen und wir sie in ihrem Gründungswunsch bestärken können. Das wollen wir durch die Einbindung von erfolgreichen Gründern und der regelmäßigen Vorstellung des ESC-Angebots erreichen. Nicht zuletzt sollte gute Lehre natürlich auch Spaß bereiten.