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Dekanat

„WIR FB4“ - vier Fragen an Prof. Theresia Theurl und Prof. Bernd Kempa

Prof. Dr. Theresia Theurl, Dekanin der Fakultät, und Prof. Dr. Bernd Kempa, Prodekan für Lehre und studentische Angelegenheiten

Derzeit wird unter Studierenden wirtschaftswissenschaftlicher Studiengänge im deutschsprachigen Raum eine Befragung des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) durchgeführt. Auf Basis der Befragung wird im Mai 2020 das CHE Hochschulranking veröffentlicht, das Studienanfängern die Wahl des Studienortes erleichtern soll. Im Rahmen des Rankings sollen die Studienbedingungen aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet werden. Neben Fakten zu den Fachbereichen und Studiengängen fließen Beurteilungen der Hochschullehrer und der Studierenden in das Ranking ein. Wir haben mit Prof. Dr. Theresia Theurl, Dekanin des Fachbereichs, und Prof. Dr. Bernd Kempa, Prodekan für Lehre und studentische Angelegenheiten, über die Befragung und die Studienbedingungen am FB4 gesprochen.

 

Liebe Frau Prof. Theurl, lieber Herr Prof. Kempa, welche Bedeutung hat die CHE Befragung für den Fachbereich und warum ist es aus Ihrer Sicht wichtig, sich an der Befragung zu beteiligen?

Prof. Theresia Theurl: Die CHE-Befragung hat eine große Bedeutung für den Fachbereich, weil im Ergebnis ein Ranking der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultäten Deutschlands entsteht. Dieses Ranking wird stark von der Einschätzung der Studierenden bezüglich Studienbedingungen und Studieninhalten bestimmt. Es wird nicht nur im FB4, sondern innerhalb und außerhalb der WWU sehr interessiert zur Kenntnis genommen. Im Ergebnis orientieren sich Studieninteressierte, Studierende und Arbeitgeber unter anderem an den Ergebnissen des CHE-Rankings. Nicht nur für den Fachbereich ist ein gutes Ranking von Vorteil, weil er damit Vorteile im Wettbewerb um die besten Studierenden erzielen kann. Ebenso wichtig ist dies für unsere Studierenden und Absolventen im Hinblick auf ihre Perspektiven nach dem Studienabschluss.

Prof. Bernd Kempa: Parallel zur CHE Befragung haben wir eine Feedback-Aktion ins Leben gerufen, um allen Studierenden die Möglichkeit zu geben, uns auch auf direktem Wege ihre Kritik und Vorschläge zukommen zu lassen. Diese können auf der Homepage der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät (www.wiwi.uni-muenster.de/gestalten) mittels eines Feedback-Formulars oder in Papierform in den zu diesem Zweck auf dem Campus aufgestellten Feedback-Boxen bekundet werden. Hierdurch können wir auf mögliche Missstände schneller und noch vor der Veröffentlichung des CHE Rankings reagieren. Zugleich möchten wir dieses Format aber auch über das Ende der aktuellen CHE Erhebung beibehalten, um einen kontinuierlichen Feedback-Prozess mit unseren Studierenden zu etablieren.

In der Vergangenheit hat der Fachbereich jährliche Studierendenbefragungen durchgeführt, um die Studienbedingungen am FB4 weiter zu verbessern. Inwiefern machen sich diese Verbesserungen bemerkbar?

Prof. Theresia Theurl: Die jährlichen Studierendenbefragungen haben uns wertvolle Informationen geliefert, die es dem Fachbereich ermöglicht haben, zahlreiche Maßnahmen zur Verbesserung der Studienbedingungen zu ergreifen, z.B. die deutlich frühere Bekanntgabe der Klausurtermine, die Verkürzung der Korrekturzeiten, die Nominierung eines Vertrauensdozenten, die Ausweitung des Beratungsangebots für Studierende, die Erweiterung unseres Partnernetzwerkes, zusätzliche englischsprachige Lehrveranstaltungen. Dies sind nur einige Beispiele. Unser größtes Projekt, das auf die Wünsche der Studierenden zurückgeht, ist die Schaffung von etwa 600 Einzel- und Gruppenarbeitsplätzen sowie ein umfangreiches digitales Angebot in den „FB4-Lernwelten“. Die alte Fachbereichsbibliothek wird völlig neu gestaltet und deutlich vergrößert werden. Der Planungsprozess ist nun in seine intensive Phase getreten und ich rufe alle FB4-Studierenden auf, sich mit ihren Wünschen und Planungen einzubringen.

Prof. Bernd Kempa: Mit den jüngst vom Fachbereichsrat beschlossenen Lehr- und Lernstandards haben wir eine weitere Anregung aus den Studierendenbefragungen zur Verbesserung der Studienbedingungen umgesetzt. Die Lehr- und Lernstandards sind in enger Zusammenarbeit mit den Studierenden entwickelt worden und enthalten verbindliche Regeln in den Bereichen Lehr- und Lernangebote, Evaluationen sowie Prüfungsorganisation. Sowohl Studierende als auch Lehrende sind aufgerufen, die Einhaltung der Standards regelmäßig und in angemessener Weise zu überprüfen und bei Abweichungen den Dialog zu suchen. Bei Bedarf werden die Standards überarbeitet und ggf. erweitert.

An welchen Stellschrauben soll in Zukunft gedreht werden, um die Qualität des Studiums weiter verbessern zu können?

Prof. Theresia Theurl: Der FB4 hat in seinem Struktur- und Entwicklungsplan, in dem die Projekte der kommenden fünf Jahre festgelegt wurden, zahlreiche Maßnahmen zur Verbesserung der Qualität des Studiums beschlossen. Die einzelnen Projekte werden unter Mitwirkung der Studierenden umgesetzt werden. Alle Projekte sind unter „WIR FB4. Gemeinsam gestalten“ (https://www.wiwi.uni-muenster.de/gestalten/) auf der Homepage der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät gelistet. Es handelt sich um Projekte der Studienorganisation, der Studieninhalte, der Internationalisierung, sowie um die Ausweitung und deutliche Professionalisierung der digitalen Lehre. Hervorheben möchte ich die Implementierung eines „Integrierten Studienmanagements“, das mehr Ansatzpunkte für Studieninnovationen sowie für individualisierte Beratungen schaffen wird. Begleitend zu den FB4-Lernwelten wird ein FB4-Studierendenservice-Center entstehen, in dem alle Serviceeinrichtungen räumlich gebündelt werden.

Prof. Bernd Kempa: Als ein weiterer Ansatzpunkt zur Verbesserung der Qualität des Studiums werden wir uns am FB4 in nächster Zeit intensiv mit dem Angebot an Schlüsselqualifikationen auseinandersetzen. Auf Anregung der Studierenden wollen wir hierbei das Angebot deutlich ausweiten und flexibilisieren. Dabei streben wir insbesondere auch an, zukünftig ein möglichst einheitliches Portfolio an Schlüsselqualifikationen über alle Studiengänge hinweg anbieten zu können.

Welche Rolle spielt in diesem Zusammenhang der Dialog zwischen Studierenden und Professoren?

Prof. Theresia Theurl: Der Dialog zwischen Studierenden und Professoren im Sinne des „WIR FB4“ ist für mich ein wesentliches Element einer verantwortungsbewussten Leitung des Fachbereichs. Der Dialog findet heute sowohl institutionalisiert als auch auf der persönlichen Ebene statt. In der „Taskforce Studienbedingungen“ besprechen z.B. Dekanin und Studiendekan regelmäßig mit den Vertretern der Studierenden sowie der Leitung von Prüfungsamt und Studienberatung nicht nur akute Probleme, für die Lösungen zu finden sind. Ebenso wichtig ist, dass wir gemeinsam konkrete Maßnahmen für die kontinuierliche Verbesserung der Studienbedingungen diskutieren und entwickeln. So sind z.B. die Lehr- und Lernstandards entstanden. Daneben lade ich die FB4-Studierenden ein, sich mit Problemen, zu deren Lösung ich beitragen, sich über die diversen Kanäle direkt an mich zu wenden. Ich freue mich, dass dieses Angebot angenommen wird.

Prof. Bernd Kempa: Neben der „Taskforce Studienbedingungen“ haben wir noch weitere Kanäle, über die wir mit den Studierenden in regelmäßigem Dialog stehen. Dazu zählen insbesondere das Professorengespräch mit der Fachschaft, bei dem u.a. aktuelle Probleme der Studienorganisation diskutiert werden. Außerdem sollte das Team der Studienberatung (www.wiwi.uni-muenster.de/fakultaet/de/studium/studienberatung) nicht unerwähnt bleiben, welches mit ihrem Angebot an individuellen Beratungsleistungen rund ums Studium als Anlaufpunkt für unsere Studierenden dient.

Weiter Informationen zur CHE-Befragung finden Sie hier.