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Prof. Bernd Kempa zur wirtschaftlichen Lage in Deutschland

Gastkommentar im Weser-Kurier

Formal befindet sich die deutsche Volkswirtschaft derzeit in einer technischen Rezession. Der Brexit, der Handelskrieg zwischen den USA und China sowie die aktuellen klimapolitischen Unsicherheiten sorgen für eine Dämpfung der Weltwirtschaft, was insbesondere zu einer Belastung der exportabhängigen Industrieproduktion in Deutschland führt. Jedoch ist die Schwächephase nach Ansicht von Prof. Dr. Bernd Kempa, geschäftsführender Direktor des Instituts für Internationale Ökonomie am FB4, eher als Normalisierung der bisherigen Hochkonjunkturphase zu verstehen. Die Bereiche Dienstleistungen und Bauwirtschaft entwickeln sich derzeit weiterhin konstant und auch die privaten Konsumausgaben zeigen sich aufgrund des hohen Beschäftigungsstandes und der steigenden Lohneinkommensentwicklung stabil. Eine starke Rezession, ähnlich der Weltfinanzkrise von vor zehn Jahren, sei also nach Ansicht von Prof. Kempa nicht zu erwarten. Folglich sollte der deutsche Staat hohe Ausgaben infolge einer antizyklischen Konjunkturpolitik vermeiden und stattdessen auf strukturelle Maßnahmen, wie Investitionen in Bildung, Digitalisierung, den Ausbau des Verkehrssektors oder eine Stärkung der Innovationskraft von Unternehmen setzen. So kann nach Auffassung von Prof. Kempa die Konjunktur stabilisiert und gleichzeitig die deutsche Wettbewerbsfähigkeit gestärkt werden. Falls sich die Schwächephase doch verschärfen sollte, könnte der Staat kurzfristig eingreifen, beispielsweise durch eine Absenkung der Unternehmensbesteuerung.

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