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32. Münsterisches Tagesgespräch

Am vergangenen Donnerstag lud der Münsteraner Gesprächskreis Rechnungslegung und Wirtschaftsprüfung e.V. zum 32. Mal zum Münsterischen Tagesgespräch ein. Die Tagung zum Thema „Digitalisierung – Chancen und Herausforderungen für den Mittelstand“ fand unter der Leitung von Prof. Jörg Baetge und Prof. Hans-Jürgen Kirsch im Europasaal des Mövenpick Hotels in Münster statt.

Nachdem die Tagung durch Prof. Kirsch eröffnet wurde, standen sechs Vorträge und zwei spannende Diskussionsrunden mit den Fachreferenten auf dem Tagesprogramm. Für das Programm des Vormittags lag der Fokus zunächst darauf, das sehr umfassende Thema „Digitalisierung“ für den Mittelstand aus möglichst verschiedenen Perspektiven zu beleuchten. Im Programm des Nachmittags wurde ein stärkerer Schwerpunkt auf die Bereiche Rechnungslegung und Abschlussprüfung gelegt.

Als erster Referent der Tagung sprach Stefan Bley, Partner bei der Ernst & Young GmbH WPG, zum Thema „Digitalisierung im deutschen Mittelstand – Wo stehen wir heute?“. Herr Bley hob zunächst die gute wirtschaftliche Situation des deutschen Mittelstands hervor und ging darauf ein, wie der deutsche Mittelstand die Auswirkungen der Digitalisierung einschätze.

Im Anschluss daran gab Philip Vospeter, Head of Digital Transformation bei der CLAAS KGaA mbH, im Rahmen seines Vortrags „Digital Transformation @ CLAAS – Wie die Digitalisierung Prozesse und Geschäftsmodelle verändert“ Einblicke zum Umgang mit der Digitalisierung bei CLAAS und in der Agrarindustrie. Seine Ausführungen verdeutlichte er am Beispiel der Prozesse und Innovationen bei CLAAS.

Nach einer kurzen Pause referierte Prof. Jörg Becker, Professor am Institut für Wirtschaftsinformatik der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster, zum Thema „Das digitale Unternehmen“. Im Fokus seiner Betrachtung standen insbesondere die Chancen, die sich für klassische Unternehmen ergeben, die keine reinen digitalen Leistungen anbieten. Zudem ging Prof. Becker auf das Spannungsfeld der Bereiche Recht und IT ein.

Als letzter Referent des Vormittags sprach Lutz Tilker, Partner bei Eric Salmon & Partners, zum Thema „Was von Führungskräften in der digitalen Welt erwartet wird“. Herr Tilker betonte den zunehmenden Wettbewerb um gut ausgebildete Nachwuchskräfte und zeigte, welche modernen Kommunikationskanäle beim Recruiting von Mitarbeitern genutzt werden können.

Zum Abschluss des Vormittags wurden die Vorträge der ersten Tagungshälfte mit den Referenten im Rahmen der Diskussionsrunde aufgegriffen und kritisch beleuchtet.

Mit einem Vortrag zum Thema „Auswirkungen der digitalen Transformation auf Finanzberichterstattung und Unternehmensbewertung“ leitete WP/StB Melanie Sack, Mitglied des geschäftsführenden Vorstands beim Institut der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e.V., in die zweite Tagungshälfte ein. Dabei verdeutlichte sie u. a. die steigende Relevanz immaterieller Vermögensgegenstände sowie die veränderte Bedeutung üblicher Steuerungskennzahlen.

Den letzten Vortrag des Tages hielt WP Gregor Teipel, Partner bei HLB Dr. Stückmann und Partner mbH WPG, zum Thema „Digitalisierung und Abschlussprüfung“. Herr Teipel gab einen Ausblick auf die Zukunft des Berufsstandes der Wirtschaftsprüfer. Dabei stellte er insbesondere die Tendenz der Abschlussprüfung in Richtung IT-Prüfung heraus.

Die Vorträge des Nachmittags wurden ebenfalls mit einer Diskussion der Referenten und des Plenums abgerundet. Die Diskutanten kamen überein, dass trotz vieler Herausforderungen und deutlicher Veränderungen die Digitalisierung als Chance begriffen werden müsse.