Die Verwendung von Graphiken in Geschäftsberichten - Eine empirische Studie

Berens, W.; Darius, P.; Schmitting, W.


Zusammenfassung
Die "graphische Visualisierung betriebswirtschaftlicher Sachverhalte" fand bislang noch nicht das breite Interesse der Wissenschaft. Die Anzahl der Autoren, die sich mit diesem Themenfeld auseinandersetzte, ist - insbesondere im deutschen Sprachraum - eher gering. Damit ist ein Defizit zu konstatieren: In einer zunehmend vom "information overload" geprägten Umwelt ist die Kommunikation von komplexen Sachverhalten ein immer anspruchsvolleres Vorhaben. Dabei können graphische Darstellungen als ein hocheffizientes Medium eingesetzt werden. Dies begründet die Motivation zur Auseinandersetzung mit der Theorie und Praxis des Graphikeinsatzes. -- Einerseits kommt der graphischen Visualisierung eine erhebliche Bedeutung im internen Planungs- und Entscheidungsprozeß der Unternehmung zu - insbesondere im Rahmen der Koordination zwischen Individuen. Andererseits dienen graphische Darstellungen auch als ein probates Hilfsmittel, um unternehmensspezifische Sachkontexte externen Adressaten zu vermitteln. Hier ist insbesondere die jährliche Berichterstattung der Unternehmen in Form des Geschäftsberichts zu nennen. -- Eine intensivere Beschäftigung mit der Verwendung von Graphiken in Geschäftsberichten wirft Fragen in deskriptiver, explikativer und normativer Hinsicht auf: In welchem Umfang, in welcher Art und Form werden Graphiken eingesetzt? - Wie kann der beobachtete Graphikgebrauch erklärt werden; welche Kontextfaktoren wirken auf denselben ein? - Können aus einer Untersuchung des Graphikeinsatzes in den Geschäftsberichten der Praxis in Kombination mit der statistischen Graphikliteratur Gestaltungsempfehlungen für die Unternehmen abgeleitet werden? -- Es ist bemerkenswert, daß in den USA und Großbritannien bereits mehrere empirische Studien zu diesem Thema vorliegen, in Deutschland hingegen bislang keine entsprechende Untersuchung durchgeführt bzw. publiziert wurde. Die vorliegende Arbeit schließt nunmehr nicht nur diese Lücke, sondern stellt mit der Auswertung der Geschäftsberichte 425 deutscher börsennotierter Aktiengesellschaften des Jahres 1993 und der Analyse von über 2.500 enthaltenen Graphiken zudem die weltweit umfangreichste Auseinandersetzung mit diesem Themenfeld dar. -- Die Aufmerksamkeit gilt dabei zunächst der deskriptiven Aufbereitung dieses umfangreichen Materials vor dem Hintergrund der statistischen Graphiktheorie und der von ihr formulierten Empfehlungen. Die breite statistische Basis bildet dabei ein sicheres Fundament für die abgeleiteteten Aussagen und gewonnenen Erkenntnisse. Darüber hinaus widmet sich die Arbeit insbesondere Aspekten des manipulativen Graphikeinsatzes sowie dem Zusammenhang zwischen Graphikverwendung und unternehmensspezifischen Kontextfaktoren. Letztlich wird die Untersuchung durch einen Vergleich mit Art und Umfang des Graphikeinsatzes im angloamerikanischen Sprachraum - soweit dieser aufgrund analoger Studien möglich ist - abgerundet.

Schlüsselwörter
Kommunikationspolitik; Statistische Graphiktheorie; Geschäftsberichte; Graphikeinsatz; Berichterstattung; graphische Visualisierung



Publikationstyp
Fachbuch (Monographie)

Begutachtet
Nein

Publikationsstatus
Veröffentlicht

Jahr
1997

Anzahl der Seiten
147

Auflage
1

Band
2

Reihe
Düsseldorfer Schriften zum Controlling

Verlag
Shaker Verlag

Ort
Aachen

Sprache
Deutsch

ISSN
0949-426X

ISBN
3-8265-5533-3

Gesamter Text