Markt. In Gutmann, T.; Ortland, E.; Stierstorfer, K. (Hrsg.), Enzyklopädie "Recht und Literatur/Law and Literature". Münster: SFB 1385 "Recht und Literatur".
Koegler, Caroline; Norrick-Rühl, Corinna; Peter, Christian; Pohlmann, Petra; Schüler, Lena; Sieg, Gernot
Zusammenfassung
Ein Markt ist ein Ort, an dem Angebote für bestimmte Güter und eine auf derartige Angebote gerichtete Nachfrage aufeinandertreffen. Im Hinblick auf Literatur ist zu unterscheiden zwischen verschiedenen Märkten, auf denen verschiedene Arten von Gütern oder Dienstleistungen gehandelt werden und die jeweils in unterschiedlicher Weise dazu beitragen, dass das, was als Literatur gilt, Leserinnen und Leser findet und dass diejenigen, die an der Lektüre oder am Besitz bestimmter Bücher interessiert sind, entsprechende Angebote finden. Neben den Gütermärkten für gedruckte Bücher, E-Books oder auch für Online-Zugangsrechte zu Texten und Informationen gehören zum Literaturmarkt u.a. der Markt für Nutzungsrechte an literarischen Werken, auf dem zunächst Autoren als Anbieter auftreten und Verlage als Nachfrager, wobei Verlage im Lizenzgeschäft auch als Anbieter gegenüber anderen Verlagen auftreten. Im weiteren Sinn gehören zum Buchmarkt auch Märkte für Verlagsdienstleistungen, Herstellung und Vertrieb bzw. Bereitstellung von Büchern bzw. Texten. Während auf diesen Märkten in der Regel Geld den Besitzer wechselt, spielt für den literarischen Markt im weiteren Sinn auch die Ökonomie der Aufmerksamkeit eine zentrale Rolle und beeinflusst den Marktwert der Güter, die auf Literaturmärkten gehandelt werden, erheblich. Auf den verschiedenen Marktstufen ergeben sich jeweils Notwendigkeiten für eine rechtliche Regulierung, die ggf. für den Markteintritt und die Wettbewerbschancen verschiedener Anbieter sowie für die Produktion und die Zugänglichkeit von Literatur relevant wird.
Schlüsselwörter
Literaturmärkte; Buchmärkte; Marktdefinitionen und -eingrenzungen; Kartellrecht; Verlagsbuchhandel; Zwischenbuchhandel; Bucheinzelhandel; Plattformmärkte