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Carina Mössinger

ifk-Semestervorträge 2019

Am 7. Mai 2019 fanden in der Aula des Schlosses der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster die diesjährigen ifk-Semestervorträge zum hochaktuellen Thema „Banking 4.0: Den digitalen Wandel wagen“ statt. Für die insgesamt sehr gelungene Vortragsveranstaltung konnten mit Herrn Dr. Christian Brauckmann (Vorstandsmitglied der DZ BANK AG), Herrn Dirk Schaufelberger (Stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Dortmund), Herrn Dr. Andre Carls (Bereichsvorstand für Wealth-Management- und Unternehmerkunden der Commerzbank AG) und Herrn Dr. Markus Krall (Managing Director von goetzpartners Management Consultants GmbH) hochkarätige Referenten aus der Praxis gewonnen werden.

Den Anfang machte Herr Dr. Brauckmann, der über die Digitalisierung und die Zukunft der genossenschaftlichen Finanzgruppe referierte. Er betonte, dass der elementare Wettbewerbsvorteil der genossenschaftlichen Finanzgruppe vor allem in deren Regionalität liegt, da diese das Fundament für das beständige Kundenvertrauen bildet. Wenngleich für die Volksbanken Digitalisierung im Wesentlichen „Immer, überall und sofort“ bedeutet, so ist laut Herrn Dr. Brauckmann die Einfachheit und Sicherheit der Produkte ebenfalls von hoher Relevanz.

Anschließend ging Herr Schaufelberger auf die drei zentralen Herausforderungen für die Sparkasse Dortmund sowie für den gesamten Bankensektor ein: Niedrigzinsen, Regulatorik und Digitalisierung. Er hob außerdem hervor, dass Kreditinstitute sich mit dem Verlust des direkten Kundenzugangs sowie neuen Wettbewerber im Markt auseinandersetzen müssen. Für Herrn Schaufelberger ist es wichtig, dass Sparkassen von FinTechs lernen, ganz im Sinne seines Vortragstitels „Digital(er) werden – Sparkasse bleiben“.

Herr Dr. Carls analysierte im darauffolgenden Vortrag die Datennutzung mittelständischer Unternehmen und stellte eine von der Commerzbank durchgeführte Studie vor, die auf Angaben von 2.000 Unternehmen mit einem Umsatz von mehr als EUR 2,5 Millionen basierte. Laut Herrn Dr. Carls war ein überraschendes Ergebnis der Studie, dass zwar die große Mehrheit der Unternehmen Big Data für relevant halten, aber nur wenige Unternehmen tatsächlich intern Daten sammeln und diese durch Spezialisten auswerten lassen.

Im abschließenden Vortrag erörterte Herr Dr. Krall das Potenzial sowie die Grenzen der Blockchain-Technologie im Bankenbereich und betonte, dass die Anwendungsmöglichkeiten der Technologie weit über die bekannte Funktion als Währung oder Bezahlmöglichkeit hinausgehen. Für Banken bedeutet dies, dass sich Prozesse insgesamt effizienter gestalten lassen, beispielsweise im Transaction Banking.

Im Rahmen der ifk-Semestervorträge wurde zudem der mit insgesamt EUR 1.000 dotierte Ludwig Mülhaupt-Preis für herausragende Leistungen am Finance Center Münster vergeben. Unser Glückwunsch gilt in diesem Jahr gleich zwei Studierenden, Jan Giersemehl und Anna-Lisa Theile, die mit ihren Seminararbeiten und Leistungen in den Klausuren beeindrucken konnten. 

Das Institut für Kreditwesen blickt äußerst zufrieden auf die gelungene Veranstaltung zurück und freut sich bereits jetzt auf die Semestervorträge im nächsten Jahr.