Verleihung des Wissenschaftspreises der Deutschen Bundesbank

Im Rahmen der Vorlesung Finanzintermediation I von Prof. Dr. Christoph Schneider am 6. Mai 2025 im Hörsaalgebäude (H2) der Universität Münster erhielten zwei ehemalige Münsteraner Studierende für ihre hervorragenden Abschlussarbeiten den Wissenschaftspreis der Deutschen Bundesbank. Beide Preise wurden durch den Präsidenten der Bundesbank Hauptverwaltung in NRW, Herrn Christian Otto, im Anschluss an seinen Vortrag zum Thema „Aktuelle Herausforderungen für Konjunktur und Geldpolitik“ verliehen.
Jan Ihorst wurde für seine Abschlussarbeit mit dem Thema „Der Einfluss von Geldpolitik auf das systemische Risiko von Banken – eine empirische Analyse“ prämiert. Die Masterarbeit von Herrn Ihorst fokussiert sich auf die Geldpolitik als möglichen Treiber des systemischen Risikos im Finanzsektor. Die Forschungsfrage lautet konkret: Besteht ein positiver Zusammenhang zwischen expansiver Geldpolitik und dem systemischen Risiko von Banken? Im Ergebnis zeigt sich für den Betrachtungszeitraum, dass in wirtschaftlich normalen Zeiten expansive geldpolitische Maßnahmen mit einer Erhöhung des systemischen Risikos von Banken einhergehen, d.h. es besteht ein positiver Zusammenhang. In Krisenzeiten tragen expansive geldpolitische Maßnahmen zu einer Verringerung des systemischen Risikos bei, d.h. es besteht ein negativer Zusammenhang.
Florian Willem Schäfer erhielt den Preis für Ihre Masterarbeit zum Thema „Sustainability Characteristics in Bank Lending – An Empirical Analysis“. Die Masterarbeit von Herrn Schäfer untersucht, inwieweit klimabezogene Nachhaltigkeitsindikatoren Einfluss auf Kreditausfälle und Kreditzinsen haben. Die Forschungsfrage lautet konkret: Beeinflussen ökologische Risiken das Ausfallverhalten von Krediten, und wie wirkt sich dies auf die Preisgestaltung (Zinsen) aus? Im Ergebnis zeigen die Analysen, dass klimabezogene Nachhaltigkeitsfaktoren die Kreditperformance signifikant beeinflussen können. Zudem deutet die Arbeit darauf hin, dass Banken, welche ökologische Indikatoren frühzeitig in ihre Kreditprozesse integrieren, ihre Risiko- und Ausfallquoten potenziell senken können. Die Ergebnisse liefern damit wertvolle Implikationen für das Risikomanagement sowie für künftige Forschung zur Rolle von Nachhaltigkeitskriterien in der Bankpraxis.
Prof. Dr. Christoph Schneider war sichtlich erfreut über die gelungenen Arbeiten. Er dankte zum Abschluss der Veranstaltung dem Präsidenten ganz herzlich für seinen Vortrag, die Auszeichnung der Absolventen und die wertvolle Zusammenarbeit.