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"Eine olympische Medaille wäre ein absoluter Traum": BWL-Promovend und Olympia-Teilnehmer Benedict Eggeling im Interview

© Lennart Heyduck

Mit großer Erwartung und Vorfreude blickt Benedict Eggeling auf die bevorstehenden Olympischen Spiele in Paris. Als Mitglied des Deutschland-Achters hat er sich ein Ziel gesetzt, das über den bloßen Traum vieler Sportler:innen hinausgeht: eine Medaille. Doch Benedict Eggeling ist nicht nur auf dem Wasser ehrgeizig, sondern auch abseits des Sports. Neben seinem Training promoviert er extern an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät in Münster, wo er zu "Marketing in virtuellen Sportwelten" forscht. Im Interview spricht Herr Eggeling über seine Ziele in Paris, die Herausforderungen der Doppelbelastung und was er an der Stadt Münster und den Wirtschaftswissenschaften hier vor Ort besonders schätzt.

Lieber Herr Eggeling, nicht mehr lange, dann beginnen die Olympischen Spiele in Paris. Sie sind dabei und erfüllen sich damit den Traum vieler Sportler:innen. Was ist Ihr Ziel für den Deutschland Achter und worauf freuen Sie sich besonders?

Allein bei den Olympischen Spielen als Athlet dabei sein zu dürfen, bedeutet mir wirklich viel. Die Faszination für Olympia entstand bei mir als erstes im Jahr 2012, als ich im Fernsehen gesehen habe, wie der Deutschland-Achter in London Gold gewinnen konnte. Dass ich selbst mal als Athlet die Chance auf eine Teilnahme bei Olympia haben könnte, ist mir allerdings erst in der Saison 2019-2020 bewusst geworden – das war meine erste Saison am Bundesstützpunkt in Dortmund und ich durfte aufgrund meiner Leistungen als U23-Sportler bereits frühzeitig Erfahrungen im A-Kader sammeln. Nach Tokio 2021 hatte ein Großteil der erfahrenen Athleten aufgehört und mit einer fast komplett neuen Mannschaft haben wir über diesen Olympiazyklus hinweg versucht, den Anschluss an die Weltspitze zu halten. Mit vielen Aufs und Abs konnten wir in der Zeit unter anderem fünf Weltcupmedaillen, darunter ein Weltcupsieg, sowie den Vize-Europameistertitel feiern. In Paris wollen wir um die Medaillen kämpfen und zeigen, was wir uns als Team in den vergangenen Monaten und Jahren erarbeitet haben. Wofür das am Ende reicht, wird man dann sehen. Eine olympische Medaille wäre ein absoluter Traum.

Sie promovieren derzeit extern an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät in Münster und beschreiben sich selbst als eine sehr ehrgeizige und erfolgsorientierte Person. Wie gelingt Ihnen der Spagat zwischen Hochleistungssport und wissenschaftlicher Karriere?

Die externe Promotion lässt sich sehr gut mit dem Leistungssport vereinbaren. Insbesondere durch das eigenständige Arbeiten und die digitalen Möglichkeiten im Team kann ich meine Promotion gut neben dem Sport voranbringen, obwohl ich nicht vor Ort wohne. Gerade bei den wissenschaftlichen Seminaren bin ich auf die Unterstützung der Lehrenden angewiesen, da ich meistens nicht in Münster präsent sein kann. Eine wesentliche Stütze meiner externen Promotion ist die Wilo Foundation, welche mich, wie auch schon während des Studiums, insbesondere finanziell unterstützt, mir aber auch einen großen ideellen Wert bietet.

Im Rahmen Ihrer Promotion forschen Sie zu „Marketing in virtuellen Sportwelten“. Warum haben Sie sich für dieses Thema entschieden und welchen Fragestellungen gehen Sie dabei nach?

Als ich mich für eine externe Doktorandenstelle beworben hatte, war ich relativ offen, was das grobe Thema meiner Promotion angeht. Im Studium habe ich ein besonderes Interesse an Marketing und Finance entwickelt, da hat es mich dann umso mehr gefreut, dass ich in meiner Promotion nun meine betriebswirtschaftlichen Interessen mit meiner Faszination im Sport verbinden kann. Wir untersuchen unter anderem den Zusammenhang zwischen der Integration realer Produkte in virtuellen Sportwelten und der Markenwahrnehmung in der realen Welt.

Sie sind seit dem Wintersemester 2021/22 an der Uni Münster. Was schätzen Sie an der Stadt und an den Wirtschaftswissenschaften hier vor Ort?

Auch wenn sich über die Jahre meine Aufenthalte in Münster an wenigen Händen abzählen lassen, bin ich immer wieder gerne vor Ort. Vor allem der klassische Baustil der Innenstadt und der lebendige Flair, den die vielen Studierenden vermitteln, sind insgesamt sehr einladend. Aber auch die sehr aktuellen Themenfelder, die an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät angeboten werden, machen die Uni Münster sehr attraktiv für mich als Student bzw. Doktorand.

Benedict Eggeling berichtet für die Uni Münster in einem exklusiven Blog von den Olympischen Spielen in Paris, zusammen mit Fabian Dammermann, Politik- und Sportstudent, der in der Leichtathletik-Konkurrenz in zwei Staffeln startet (400 Meter: Herren und Mixed). Hier geht es zum Olympia-Blog.

Mehr zum Deutschland-Achter lesen Sie hier.

Benedict Eggeling (links) und das Team des Deutschland-Achters (Foto: Detlev Seyb)