ERCIS C³M und Institut der Feuerwehr NRW richten ISCRAM 2024 Konferenz aus
Die Thematik des Krisen- und Katastrophenmanagements wird immer dringlicher, insbesondere angesichts der zunehmenden Auswirkungen des Klimawandels, wie jüngst die schweren Überschwemmungen in Deutschland gezeigt haben. Die Vereinigung Information Systems for Crisis Response and Management (ISCRAM) hat sich der Förderung von Forschung und innovativen Anwendungen im Bereich der Informationssysteme zur Unterstützung von Krisen- und Katastrophenmanagementinitiativen verschrieben. Ein jährliches Markenzeichen dieses Bestrebens ist die globale ISCRAM-Konferenz. In diesem Jahr fand die 21. ISCRAM-Konferenz vom 26. bis 29. Mai 2024 in Münster statt, womit die Veranstaltung erstmals in Nordrhein-Westfalen abgehalten wurde. Die Teilnehmer:innen wurden von NRW-Innenminister Herbert Reul, Hochschulrektor Prof. Dr. Johannes Wessels und den Conference Chairs Berthold Penkert vom Institut der Feuerwehr NRW (IdF) und Prof. Dr.-Ing. Bernd Hellingrath vom ERCIS Competence Center for Crisis Management (ERCIS C³M) herzlich begrüßt.
Die ISCRAM 2024 Konferenz betonte in einzigartiger Weise die Synergie zwischen akademischer Forschung und praktischer Anwendung unter dem Thema „Embracing the Crisis Management Lifecycle“. Mit der Veranstaltung wurde ein neuer Ansatz zur Integration akademischer und praktischer Perspektiven gewählt, der sich in der gemeinsamen Organisation durch das ERCIS C³M auf der akademischen und das IdF auf der praktischen Seite widerspiegelt. Neben den Vorträgen aus der Wissenschaft war die diesjährige Konferenz speziell darauf ausgerichtet, Praktiker:innen und Einsatzkräfte einzubinden und sie zu ermutigen, ihre Erfahrungen, praktischen Erkenntnisse und innovativen Lösungen während der gesamten Konferenz zu teilen. Wie Prof. Hellingrath vom ERCIS C³M betonte: „Die gemeinsame Organisation der ISCRAM-Konferenz durch die Universität Münster und das Institut der Feuerwehr NRW bot eine einzigartige Gelegenheit, Praktiker und Forscher zusammenzubringen. Die Forscher erfuhren viel über die dringenden Bedürfnisse der im Krisenmanagement Tätigen und die Praktiker konnten Forschungsergebnisse für ihre Arbeit nutzen. Darüber hinaus wurden neue Kooperationen initiiert, die den Konferenzgedanken des sogenannten prakademischen Ansatzes fortführen.“
Die vier Keynotes der Konferenz unterstrichen diesen Schwerpunkt mit einer ausgeglichenen Vertretung von Redner:innen aus Forschung und Praxis. Sie befassten sich mit integrativen Themen wie der gemeinschaftszentrierten Gestaltung kollaborativer Systeme und der Simulation menschlichen Verhaltens in Krisensituationen, wobei sie eine nahtlose Verbindung von theoretischen Erkenntnissen und praktischen Erfahrungen herstellten. Wie Prof. Haselkorn von der University of Washington betonte, ist die enge Zusammenarbeit von Praktiker:innen und Forscher:innen von zentraler Bedeutung für die erfolgreiche Anwendung von Informationssystemen im Rahmen des Krisenmanagements. Die abschließende Podiumsdiskussion der Konferenz beleuchtete die Umsetzung des prakademischen Ansatzes der ISCRAM 2024, wobei die Teilnehmenden einen Ausblick auf künftige Konferenzen gaben, die weiterhin akademische Stringenz mit praktischem Fachwissen verbinden sollen.
In Anbetracht der Zahlen zog ISCRAM 2024 eine beeindruckende Menge von über 200 Expert:innen aus mehr als 25 Ländern an, die von Cuenca in Ecuador über Shenzhen in China bis Wellington in Neuseeland reichten. Die Teilnehmenden wurden von Oberbürgermeister Markus Lewe in der historischen Dominikanerkirche begrüßt, wo er die Relevanz der Forschung angesichts der zahlreichen Krisen, die die Welt derzeit erlebt, hervorhob. Neben dem vielfältigen Tagesprogramm bot die Konferenz Networking-Events, die den Teilnehmenden die Möglichkeit zum Austausch und zur Reflexion über die Erkenntnisse des Tages gaben. Zu den Höhepunkten zählten die feierliche Preisverleihung für die besten Forschungsartikel und der abschließende Besuch der Trainingseinrichtung des Instituts der Feuerwehr NRW (IdF), wo die Teilnehmenden aus erster Hand einen Eindruck von den anspruchsvollen Trainingsroutinen der Einsatzkräfte erhielten.