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Dekanat

Studie zur Wirksamkeit von Umweltzonen veröffentlicht

Christiane Malina (l.) und Frauke Scheffler (r.)

Christiane Malina vom Institut für Siedlungs- und Wohnungswesen und Frauke Scheffler vom Institut für Verkehrswissenschaft untersuchten in einer gemeinsamen Forschungsarbeit die Wirkung von Umweltzonen in Deutschland auf die innerstädtische Feinstaubelastung und damit einher gehende Gesundheitseffekte. Feinstaub kann beim Menschen in das Lungengewebe und den Blutkreis eindringen und Atemwegs- und Herzkreislauf-Erkrankungen bewirken. Existierende Studien haben gezeigt, dass Feinstaubbelastung die Lebenserwartung in der EU um durchschnittlich 8 Monate verringert, was volkswirtschaftliche Kosten von ca. 800 Milliarden Euro pro Jahr verursacht.

Durch die Ausweisung einer Umweltzone können stark emittierende Fahrzeuge vom Befahren dieser Zone ausgeschlossen werden.  Die ersten Zonen wurden Anfang 2008 in einigen deutschen Städten eingeführt.

Ziel der Arbeit von Christiane Malina und Frauke Scheffler war es, erstmalig den kausalen Effekt der Umweltzonen auf die Feinstaubkonzentration in der Luft zu quantifizieren und den daraus resultierenden positiven Einfluss auf die Gesundheit der Bevölkerung zu schätzen.

Die Forschungsergebnisse zeigen, dass mit der Einführung von Umweltzonen die Feinstaubbelastung signifikant zurückgeht. Unterschieden wird dabei zwischen den Auswirkungen von Umweltzonen der Stufe 1 (Einfahrt nur mit roter, gelber oder grüner Feinstaubplakette) und Umweltzonen der Stufe 2 (Einfahrt nur mit gelber oder grüner Plakette). Die Einführung einer Umweltzone der Stufe 1 reduziert demnach die durchschnittliche Feinstaubkonzentration um 2,33 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft (µg/m3), während die restriktivere Stufe 2 die Feinstaubbelastung um 7,5 µg/m3  verringert.

Aufbauend auf diesen Ergebnissen wurden die Auswirkungen auf die Gesundheit der in den Umweltzonen lebenden Menschen ermittelt. Die Berechnungen für das Jahr 2010 ergeben, dass der Ausschluss von Fahrzeugen ohne Plakette (Stufe 1) vorzeitige Todesfälle durch Luftverschmutzung in den untersuchten Umweltzonen um ca. 400 Fälle pro Jahr reduziert. Sind nur Fahrzeuge mit gelber und grüner Plakette (Stufe 2) einfahrtsberechtigt, gehen die Todesfälle um ca. 1.200 pro Jahr zurück. Monetarisiert entspricht dies einer Verringerung der luftverschmutzungsbedingten Gesamtkosten des Straßenverkehrs in Deutschland um ca. 5% (Stufe 1) bzw. 16 % (Stufe 2).

Malina, C., Scheffler, F. (2015). The impact of low emission zones on particulate matter concentration and public health. Transportation Research Part A: Policy and Practice, 77, 372-385.