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Mehr Wettbewerb sorgt auch für mehr Innovation

Prof. Dr. Martin Watzinger zum Innovationsgeschehen von der Zerschlagung von AT&T im Jahr 1984
Foto: Unsplash.com FORTYTWO

Seit einiger Zeit stehen die amerikanischen Big-Tech-Unternehmen immer wieder im Verdacht, ihre Marktdominanz unfair auszunutzen, deswegen sind eine Reihe von Kartellverfahren der US-Wettbewerbsbehörden gegen sie anhängig. Das US-Justizministerium fordert bspw. die Zerschlagung von Google und auch das Bundeskartellamt warf im vergangenen Jahr die Frage auf, ob der Online-Werbemarkt anders strukturiert werden müsse. Die beschuldigten Big-Tech-Unternehmen kontern allerdings damit, dass sie besonders innovativ seien und diese Innovationstätigkeit gefährdet würde, wenn strukturelle Maßnahmen gegen sie ergriffen würden.

Prof. Dr. Martin Watzinger, Lehrstuhl für VWL, insbesondere Innovationsökonomik und Entrepreneurship stellt sich zusammen mit Prof. Dr. Monika Schnitzer (LMU München) in einer aktuellen Studie die Frage, ob die Zerschlagung eines Monopolisten tatsächlich die Innovation verringert. Am Beispiel des US-amerikanischen Telekommunikationsunternehmens AT&T, Anfang der 1980er-Jahre unangefochtener Monopolist im US-Telekommunikationsmarkt, zeigen die beiden Wissenschaftler:innen, dass, wenn die Bedingungen stimmen, freier Wettbewerb zu deutlich mehr Innovation führen kann, als ein Monopol zu leisten vermag. So führte die Zerschlagung von AT&T im Jahre 1984 dazu, dass die Gesamtzahl der Patente in Telekommunikationstechnologien von allen Unternehmen pro Jahr um 19% mehr stieg als in vergleichbaren Technologien. Dies entspricht ca. 1.000 zusätzlichen Patenten pro Jahr, etwa 2,6% aller jährlichen US-Patente nach 1982. Demgegenüber steht zwar ein leichter Rückgang der von AT&T angemeldeten Patente (ungefähr 100 Patente pro Jahr), doch wird dieser Rückgang durch die Zunahme von Patenten der anderen Unternehmen mehr als ausgeglichen.

In einem Artikel der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) erläutern Prof. Dr. Martin Watzinger und Prof. Dr. Monika Schnitzer ihre Studie und Ergebnisse ausführlich. Den vollständigen Beitrag lesen Sie hier.

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Prof. Dr. Martin Watzinger