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Dekanat

Dr. Kim Kellermann mit WWU-Dissertationspreis ausgezeichnet

Einmal im Jahr verleiht die WWU den Dissertationspreis an die besten Doktorarbeiten eines jeden Fachbereichs. In diesem Jahr wurde Dr. Kim Kellermann für ihre ausgezeichnete Dissertation geehrt, in der sie den Erfolg populistischer Parteien untersucht.

Im Rahmen einer Video-Konferenz haben WWU-Rektor Prof. Dr. Johannes Wessels und Prof. Dr. Maike Tietjens, Prorektorin für strategische Personalentwicklung, die Autorinnen und Autoren der 12 besten Promotionen aus unterschiedlichen Fachbereichen mit dem WWU-Dissertationspreis 2021 ausgezeichnet. Da ein Festakt aufgrund der Corona-Pandemie entfallen musste, wählte das Rektorat den digitalen Weg, um die Absolventinnen und Absolventen zu ehren. „Jedes Jahr werden mehrere hundert Dissertationen an der Universität Münster eingereicht. Sie als heute prämierte Autorinnen und Autoren ragen unter all den talentierten Wissenschaftlern besonders hervor. Deshalb dürfen Sie sehr stolz auf Ihre Leistung sein – wir sind es auch“, betonte Rektor Johannes Wessels im Zuge der Verleihung. Die Preise sind mit jeweils 3.500 Euro dotiert. Kim Kellermann wurde im Zuge der Verleihung für die beste Doktorarbeit des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften geehrt. Ihre Dissertation legte Kim Kellermann im Wintersemester 2020/21 am Lehrstuhl für Ökonomische Politikanalyse von Prof. Dr. Thomas Apolte vor.

In ihrer Dissertation untersucht Kim Kellermann verschiedene Gründe dafür, warum Menschen eine populistische Partei unterstützen und gelangt dabei zu neuen Erkenntnissen über den Erfolg entsprechender Parteien. Für sozio-ökonomisch benachteiligte Menschen bieten populistische Parteien demnach eine leicht zugängliche Identifikationsmöglichkeit, mit einfacher Sprache und simplen Lösungen für politische Probleme. Populismus kann außerdem ansteckend sein: Wählen bereits viele Menschen eine populistische Partei, wird dieses Verhalten eher übernommen, weil Populismus normal und mehrheitsfähig erscheint. Im speziellen Fall der AfD in Deutschland sinkt deren Stimmenanteil mit steigendem Bevölkerungsanteil von Zugewanderten. Je mehr Kontakt zu Menschen mit Migrationshintergrund besteht, desto weniger neigen Einheimische dazu, rechte Ideen zu unterstützen. Die starke Zustimmung für die AfD in Ostdeutschland kann u.a. auch mit Erlebnissen in der Nachwendezeit erklärt werden. Negative Erfahrungen mit dem neuen politischen System der Demokratie haben hier zu politischem Desinteresse und Enttäuschung beigetragen, die in populistischem Protestwählen gipfeln können.

Drei der vier Forschungspapiere der kumulativen Dissertation sind in begutachteten Fach-zeitschriften erschienen bzw. zur Veröffentlichung angenommen.