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Prof. Backhaus entwirft Zukunftsszenario für ein "Wert-volles Münster"

Foto: Presseamt Münster / MünsterView

Wie wird Münster in 30 Jahren aussehen? Welche Faktoren beeinflussen die Zukunftsentwicklung unserer Stadt mittel- und auch langfristig? Diesen Fragen hat sich ein Forscherteam des Instituts für Anlagen und Systemtechnologien unter der Leitung von Prof. Dr. Dr. h.c. Klaus Backhaus gewidmet. Im Auftrag der Stadt Münster führte das Forscherteam als Teil des Projektes „Münsters Zukünfte 2020 – 2030 – 2050“ eine Szenarioanalyse für die Stadtentwicklung durch. Das Ziel des Projektes liegt darin, die wichtigsten Stellschrauben für die zukünftige Entwicklung der Stadt Münster zu identifizieren und auf dieser Grundlage ein strukturiertes Handlungskonzept zu erarbeiten.

Die Szenarioanalyse dient dazu, Faktoren zu identifizieren, welche die Zukunft der Stadt beeinflussen. Anschließend werden die Entwicklungsmöglichkeiten dieser Faktoren prognostiziert, um aus den möglichen Entwicklungslinien der Faktoren Zukunftsszenarien abzuleiten. Die Datengrundlage für die Analyse gewann das Team im Rahmen einer Umfrage: 16.500 Münsteraner äußerten sich dazu, welche Einflussfaktoren die Stadt ihrer Ansicht nach in den kommenden 30 Jahren am meisten prägen werden. Die Daten wurden mittels einer Online-Umfrage erhoben. Die Suche nach Einflussfaktoren war dabei sehr breit angelegt und darauf ausgerichtet, alle denkbaren Perspektiven zu berücksichtigen. Aus den Antworten identifizierte das Team um Prof. Backhaus 20 Schlüsselfaktoren für die Entwicklung der Stadt Münster. Hierzu zählen u.a. das Bildungsniveau, die Entwicklung der Wirtschaftssektoren die Altersstruktur der Bevölkerung, die Wettbewerbsfähigkeit der Stadt und die die Vielfalt der Lebensformen.

Insgesamt vier Szenarien erarbeitete das Forscherteam. Für eine erstrebenswerte Stadtentwicklung identifizierte das Team drei zentrale Voraussetzungen: große und erfolgreiche Hochschulen, eine dynamische Wirtschaft und ein offenes und solidarisches Wertesystem. Für die Realisierung eines solchen Szenarios, welches Prof. Backhaus als „Wert-volles Münster“ beschreibt, sei eine Zusammenarbeit innerhalb der Region - auch über die Stadtgrenzen hinweg - erforderlich. „Die Zukunft Münsters zu gestalten heißt Kooperationen zu managen in der Stadt und darüber hinaus. So lassen sich große Zukunftsherausforderungen wie bezahlbares Wohnen und Mobilität am besten in enger regionaler Zusammenarbeit lösen“, heißt es im Szenariobericht des Forscherteams. Für die Entwicklung der Wirtschaftssektoren sei eine Förderung von Start-Ups ebenso bedeutsam wie ein Zusammenspiel von Wirtschaft und Wissenschaft.

Die Voraussetzung für eine erfolgreiche Zukunftsgestaltung ist eine wissenschaftlich fundierte Bewertung der möglichen Entwicklungen und Herausforderungen. Bekanntlich kommt es aber in der Zukunft oft anders als vorhersagt. Als exakte Vorhersagen will Prof. Backhaus die Ergebnisse der Analyse daher nicht verstanden wissen: „Es gilt Leitplanken zu beachten, die Münster in der Erfolgsspur halten“.

Den kompletten Szenariobericht finden Sie unter: www.zukunft-muenster.de/szenarios/