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Dekanat

FB4 feiert 50-jähriges Bestehen

V.l.n.r.: Oberbürgermeister Markus Lewe, Dekanin Prof. Dr. Theresia Theurl, Rektor Prof. Dr. Johannes Wessels und Prof. Dr. Hans Werner Sinn. Foto: Steffen Suuck

Vor 50 Jahren ging die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät ebenso wie ihre rechtswissenschaftliche Schwesterfakultät aus der altehrwürdigen Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der WWU Münster hervor. Nicht nur die Ausdifferenzierung der beiden Fächer, auch die wachsende gesellschaftliche Bedeutung der Wirtschaftswissenschaften und der damit einhergehende explosionsartige Anstieg der Studierendenzahlen bildeten die Ursache. In diesem Sinne verwunderte es kaum, dass auch der Festakt, der anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät am Freitagnachmittag im Oeconomicum stattfand, für einen Ansturm an Gästen sorgte, dessen Ursprünge weit über die Grenzen der Stadt Münster hinausgingen: Rund 1.000 Gäste – darunter Professoren, Emeriti, Mitarbeiter, Studierende und Absolventen des Fachbereichs – waren der Einladung gefolgt. Doch im Verlauf seiner Historie hatte der Fachbereich bereits mehrfach bewiesen, logistische Herausforderungen meistern zu können. So wurde der Festakt vom Hörsaal J4 aus in drei weitere Hörsäle übertragen, um der Schar an Besuchern die Möglichkeit zu geben, an der Festveranstaltung teilzuhaben.

Prof. Dr. Theresia Theurl freute sich als Gastgeberin über eine rundum gelungene JubiläumsfeierProf. Dr. Theresia Theurl, Dekanin der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät, eröffnete die Feierlichkeiten mit einem Grußwort an die zahlreich erschienenen Gäste aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Sie richtete den Blick zurück auf eine „friedliche Trennung“ der beiden Schwesterfakultäten und dankte den anwesenden Gästen, die den Fachbereich über viele Jahrzehnte gemeinsam prägen und letztlich zu seiner erfolgreichen Entwicklung beitragen konnten. Prof. Dr. Johannes Wessels, Rektor der WWU, betonte anschließend die Bedeutung des Fachbereichs für die Universität. Doch nicht nur die WWU als Ganzes profitiere von der Existenz zweier selbständiger Fakultäten. Er sei viel mehr überzeugt davon, dass die Wirtschaftswissenschaftliche ebenso wie die Rechtswissenschaftliche Fakultät davon profitierten, ihr eigenes Profil an der WWU entwickelt zu haben. Zu den Gratulanten zählten auch Oberbürgermeister Markus Lewe ebenso wie Prof. Dr. Klaus Boers, Dekan der Rechtswissenschaftlichen Fakultät, und Anne Langen, Vorsitzende der Fachschaft Wirtschaftswissenschaften. Oberbürgermeister Lewe betonte die feste Verankerung des Fachbereichs im Münsteraner Stadtbild. Prof. Boers hob die enge Bindung der beiden Schwesterfakultäten hervor, die sich nicht nur durch die gemeinsame Adresse in der Universitätsstraße 14-16, sondern auch durch gemeinsame Aktivitäten in Forschung und Lehre und nicht zuletzt durch das jährlich stattfindende, von Studierenden der Wirtschafts- und Rechtswissenschaften gemeinsam organisierte JuWi-Fest bemerkbar mache. Anne Langen betonte anschließend das gute Verhältnis zwischen Professoren, Mitarbeitern und Studierenden, das keinesfalls selbstverständlich sei und auch in Zukunft die Grundlage für eine erfolgreiche Entwicklung des Fachbereichs bilde.

Mit dem langjährigen Präsidenten des ifo Instituts für Wirtschaftsforschung, Prof. Dr. Hans Werner Sinn, betrat anschließend einer der berühmtesten Absolventen des Fachbereichs als Festredner das Podium. Hans Werner Sinn war zum Zeitpunkt der Fakultätsgründung ebenso wie seine spätere Frau Gerlinde selbst Student der Volkswirtschaftslehre an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der WWU. Dennoch waren seine Erinnerungen an die eigene Studienzeit weniger von der Trennung als viel mehr von den positiven Eindrücken wesentlicher Erkenntnisse und Erfahrungen geprägt, die ihn auf seinem weiteren Weg stets begleitet hatten. Im Zuge seines Festvortrages teilte er jedoch nicht nur Erinnerungen an seine „Münsteraner Zeit“ mit seinen Zuhörern; im Mittelpunkt seines Vortrages sollten vielmehr aktuelle wirtschaftspolitische Ereignisse stehen. So widmete sich Hans Werner Sinn dem in aktuellen Debatten nahezu omnipräsenten Thema des drohenden „Brexits“, den er als „Katastrophe“ bezeichnete. Ein Verbleib des Vereinigten Königreichs in der Europäischen Union sei für alle Seiten das wünschenswerteste Szenario. Gleichwohl sei es in der aktuellen Situation notwendig, sich auf die Briten zuzubewegen und Reformen anzustoßen.

Im Anschluss an den Festakt waren die Gäste zum Get-Together in den Innenhof des Oeconomicums eingeladen. Auf der Bühne stand die FB4-Professoren-Band „Old Kids on the Stocks“. Neben der musikalischen Unterhalten war auch für das leibliche Wohl der anwesenden Gäste gesorgt. Christoph Dammermann, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, beglückwünschte den Fachbereich nicht nur zum 50-jährigen Bestehen, sondern auch gleichzeitig zur Förderung durch das Land NRW im Rahmen der Initiative „Exzellenz Start-up Center.NRW“, auf deren Grundlage in Zukunft das münstersche Gründungszentrum an der WWU entstehen wird.

Nachdem am Vormittag bereits die Nachwuchswissenschaftler/innen des Fachbereichs die Gelegenheit gehabt hatten, die Ergebnisse ihrer Forschungsarbeiten zu präsentieren, Mitarbeiter/innen aus Technik und Verwaltung im Rahmen des FB4-Quizzes ihr Wissen unter Beweis stellen konnten und sich die angereisten Alumni im Zuge einer „Campus-Tour“ ein Bild von den Entwicklungen akademischer Einrichtungen innerhalb des Stadtkerns machen konnten, bildete die FB4-Jubiläumsparty der Fachschaft Wirtschaftswissenschaften in der Jovel Music Hall am späten Abend den Abschluss des vielfältigen Rahmenprogramms. Neben dem bereits als Headliner des JuWi-Festes bekannten Duo Gamper & Dadoni bewies dabei auch Prof. Dr. Andreas Pfingsten sein musikalisches Talent als DJ und sorgte für ein würdiges Ende eines ereignisreichen Tages.