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Dekanat

Verleihung des Förderpreises der Angewandten Informatik 2018

(V.l.n.r.): Ludger Hemker, Jonathan Neugebauer, Richard Schulze, Prof. Herbert Kuchen

Das Aninstitut für Angewandte Informatik an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster hat sich zum Ziel gesetzt, die Zusammenarbeit und den Wissensaustausch zwischen den Firmen aus der Region und den verschiedenen Informatik-Instituten an der WWU zu fördern, darunter auch die Wirtschaftsinformatik. Eine Möglichkeit zur Kommunikation bietet die jährliche Verleihung eines Preises für die beste Abschlussarbeit im Bereich der Angewandten Informatik durch den Förderkreis des Aninstituts. Die insgesamt 14. Preisverleihung fand am 27.11. um 15 Uhr in den Räumen der IHK Nord Westfalen statt. Die Preisträger wurden von einer 9-köpfigen Jury aus Universität und lokaler IT-Industrie ausgewählt. Sieben nominierte Abschlussarbeiten lagen der Auswahl zugrunde; darunter zwei Bachelorarbeiten, drei Masterarbeiten und zwei Dissertationen. Wie immer deckten die nominierten Arbeiten ein breites Themen-Spektrum ab, das die Forschungsvielfalt der beteiligten Institute widerspiegelt. Es reichte von Optimierungsalgorithmen und neuen Ansätzen zur Bildverarbeitung über die Erkennung von Eindringversuchen in Rechnernetze, mobile Apps zur Mängelerfassung und die Modellierung von Verwaltungsformularen bis hin zu portierbaren, parallelen Algorithmen und zur Erstellung von optimalen Einsatzplänen für Krankenhauspersonal.

Die Begrüßung erfolgte durch Herrn Jens von Lengerke von der IHK Nord Westfalen und den Vorsitzenden des Fördervereins der Angewandten Informatik sowie Herrn Ludger Hemker von der Firma items. Im Anschluss hielt der Direktor des Aninstituts, Prof. Dr. Herbert Kuchen, die Laudatio. Der Hauptpreis hatte einen Umfang von 1.500 Euro. Er ging an Richard Schulze für seine Masterarbeit mit dem Thema „Entwurf und Implementierung einer Performance-portablen BLAS-Bibliothek basierend auf dem md_hom-Schema“, die er bei Prof. Dr. Sergei Gorlatch im Institut für Informatik geschrieben hat. In dieser Arbeit hat Herr Schulze typische Operationen zum Rechnen mit Matrizen und Vektoren effizient in einer Weise auf Grafikkarten (so genannten GPUs) implementiert, die es erlaubt, eine große Zahl von Berechnungen gleichzeitig (parallel) durchzuführen und Portabilität über verschiedene GPUs unterschiedlicher Hersteller hinweg zu erreichen. Die genannten Matrix- und Vektorberechnungen sind insbesondere beim so genannten Deep Learning wichtig, bei dem versucht wird, neuronale Netze künstlich nachzubilden und diese für unterschiedliche Erkennungsaufgaben zu nutzen.

Zusätzlich wurde ein Sonderpreis im Umfang von 500 Euro für eine besonders praxisnahe Abschlussarbeit von der Firma items gespendet. Dieser Preis ging an Jonathan Neugebauer für seine Bachelorarbeit zum Thema „Vergleich nativer und modellgetriebener Entwicklung einer Beacon-App für die Mängelaufnahme bei Betriebsbegehungen“. Er hat eine App für mobile Endgeräte entwickelt, mit der sich Mängel bei einer Betriebsbegehung schnell aufnehmen und an eine Zentrale weitergeben lassen. Hierbei werden kleine, über den Betrieb verteilte Sender (so genannte Beacons) eingesetzt, um die genaue Lage der Mängel schnell zu erfassen.

Beide Preise wurden durch Herrn Hemker übergeben. Im Anschluss erläuterte  Herr Prof. Dr. Christian Beecks in seinem Festvortrag zu dem aktuellen und heftig diskutierten Thema „Smart Data Analytics“, wie die heute anfallenden riesigen Datenmengen zur Entdeckung neuen nutzbaren Wissens verwendet werden können.