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Wirtschaftsinformatiker präsentieren ihre Projekte auf der CEBIT

Die CEBIT in Hannover gilt als weltweit größte Messe für Informationstechnik. Im Zeitraum vom 11. Juni bis zum 15. Juni wird „Europas Business-Festival für Innovation und Digitalisierung“ erstmalig in einem überarbeiteten Format ausgetragen. Die Kombination aus Messe, Konferenz und Networking-Event soll Besuchern einen umfassenden Blick auf die Digitalisierung von Unternehmen, Verwaltung und Gesellschaft ermöglichen.

Als Vertreter der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät wird dabei auch ein Team des Instituts für Wirtschaftsinformatik vor Ort sein, um Messebesuchern vom aktuellen Stand der Forschung zu berichten. Im Fokus stehen dabei verschiedene Forschungsprojekte des European Research Center for Information Systems (ERCIS). Das ERCIS ist ein vom Land Nordrhein-Westfalen gemeinsam mit der WWU initiiertes Forschungsnetzwerk. Es besteht aus herausragenden nationalen sowie internationalen Wissenschaftlern, die gemeinsam im Bereich der Anwendungssystementwicklung und Organisationsgestaltung forschen. Dabei werden erstmalig in der deutschen Forschungslandschaft in einem institutionellen Rahmen Kernkompetenzen der Wirtschaftsinformatik mit Fragestellungen der Informatik, der Betriebswirtschaft und des Rechts verknüpft. Auf der CEBIT werden unter anderem die folgenden Forschungsprojekte vorgestellt:

PropStop und Hatemining

Der Inhalt von Netzdebatten beschäftigt derzeit intensiv die politische Öffentlichkeit. So verbreiten „Social Bots“ versteckt Propaganda zur Meinungsbildung und eine allgemeine Verrohung von Debatten mit teilweise hasserfüllten Kommentaren ist in vollem Gange. „Das Internet ist kaputt“ lautet in diesem Zusammenhang eine häufig zitierte Floskel. Aber ist es das wirklich so? Und welche Auswege gibt es? Diesen und weiteren Fragen versuchen die Analytics-Projekte PropStop und Cyberhate-Mining auf den Grund zu gehen. Das Projekt PropStop behandelt Erkennung, Nachweis und Bekämpfung von verdeckten Propaganda-Angriffen über Online-Medien. Im Projekt Cyberhate-Mining wurden Hasskommentare im Netz während der Flüchtlingskrise untersucht.

Omni-Channel Lab

Das Omni-Channel Lab der WWU Münster ist eine Partnerschaft zwischen dem ERCIS und Arvato CRM Solutions. Es verbindet Forschung und Lehre des ERCIS mit der praktischen Erfahrung von Arvato als globalem Dienstleister von Omni-Channel CRM Lösungen für weltweit führende Marken aus 110 Standorten. Hierbei werden schwerpunktmäßig die Bereiche Prozesse, Daten und Analytics im Bereich des Omni-Channel betrachtet.

icebricks

Im Bereich des Geschäftsprozessmanagements wird die Methode icebricks präsentiert, die der Schaffung von Prozesstransparenz im Handel dient. In dem Transferprojekt werden neueste Erkenntnisse aus der Forschung im Bereich Geschäftsprozessmodellierung in ein marktfähiges Werkzeug zu überführt. Die Methode und das dazugehörige Software-Tool bieten ein sehr effizientes Verfahren für die qualitätszertifizierungsgerechte Prozess-dokumentation nach ISO9001:2015. Eine Mischung aus vordefinierten Elementen für die Strukturierung vielfältiger Prozesszusammenhänge und flexibel beschreibbaren Prozessbausteinen bildet die Basis für ein erfolgreiches, qualitätsorientiertes GpM-Projekt.

Mittelstand 4.0

Das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Lingen unterstützt KMU bei der Digitalisierung und Vernetzung in der Region Nord-West. Der Fokus liegt dabei auf Unternehmen der Agrarwirtschaft, des Groß- und Einzelhandels, des Handwerks und der Maritimen Wirtschaft, die wesentliche wirtschaftliche Leistungsträger in diesem Gebiet sind. Das Kompetenzzentrum Lingen macht diese fit für die Zukunft und unterstützt bei der Entwicklung smarter Produkte, digital vernetzbarer Dienstleistungen und digitaler datengetriebener Geschäftsmodelle.

Virtuelles Institut Smart Energy 

Im Projekt, welches unter dem Dach des Virtuellen Instituts Smart Energy durchgeführt wird, soll systematisch betrachtet werden, wie die Digitalisierung das Innovationssystem in der Energiewelt verändert, welche die Innovationstreiber dieser digitalen Energiewelt sind und welche Geschäftsstrategien sich entwickeln können. Energieversorger und Energiedienstleister haben nur wenige Informationen zu den Determinanten des Energienachfrageverhaltens ihrer Kunden, insbesondere der Haushalte. Eine detaillierte Analyse dieser Erwartungen und Anforderungen von privaten Energienachfragern ist die Voraussetzung für eine erfolgreiche Technikdiffusion und bildet die Grundlage für die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle.

smartmarket²

smartmarket² überträgt erfolgreiche Strategien des Onlinehandels auf den innerstädtischen Handel. Ziel ist die Entwicklung von Mehrwertdiensten und Apps für mobile Endgeräte, die ein interaktives Einkaufserlebnis für Kunden in urbanen Räumen schaffen. Die Dienstleistung stützt sich neben Preis und Vielfalt des Warensortiments in innerstädtischen Quartieren auch auf die dortige Atmosphäre. Ebenso werden die Interaktion des Kunden mit Händlern sowie Interaktionen zwischen Gruppen von Kunden und Händlern beachtet. Kunden erhalten entsprechend ihrer Vorlieben und ihres momentanen Innenstadtstandorts Informationen wie aktuelle Händleraktionen und -kampagnen auf ihre mobilen Endgeräte. Indem Kunden nach Produkten suchen, diese bewerten und rezensieren, generieren sie produktbezogene Informationen. Diese und weitere Daten zu Kundenverhalten werden ausgewertet, um passgenaue Angebote für innerstädtische Besucher zu generieren und diese in die Ladengeschäfte zu „ziehen“. Durch Schaffung eines digitalen Marktplatzes können lokale Einzelhändler kombinierte Aktionen erstellen oder im Rahmen der Beratung Kunden an andere beteiligte Händler mit passenden Produkten verweisen.

Weitere Informationen zu den einzelnen Projekten finden Sie auf den jeweiligen Projektwebsites. Anzutreffen ist das ERCIS-Team in Halle 12, Stand B23.