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Zweiter Platz bei der Scotiabank International Case Competition 2018

Münsteraner Studierende überzeugen Praktiker auf internationaler Bühne
Das Münsteraner SICC-Team bei der Preisübergabe (v.l.n.r.): Kevin Teslyk (Scotiabank), Phillip Niehoff (Coach), Simon Jeurissen, Julie Offermanns, Philipp Rothenberger, Jan Lakämper, Kristal Au-Yong (Scotiabank)

Auch in diesem Jahr hat der Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insb. Controlling, von Prof. Berens einem Team von vier Bachelorstudierenden die Teilnahme an der prestigeträchtigen Scotiabank International Case Competition (SICC) an der Ivey Business School in London, Kanada, ermöglicht.

Im 29. Jahr des Fallstudienwettbewerbs traten zehn Teams von Business Schools aus der ganzen Welt gegeneinander an. In diesem Jahr waren unter anderem die University of Hong Kong, die Inter American University of Puerto Rico und die Northeastern D’Amore-McKim School of Business vertreten. Durch ihre Leistung beim vom Controlling-Lehrstuhl in Kooperation mit zeb angebotenen Auswahltag haben sich Philipp Rothenberger, Simon Jeurissen, Julie Offermanns und Jan Lakämper hervorgetan und wurden von den Lehrstuhl-Mitarbeitern Phillip Niehoff und Holger Koelmann für das diesjährige Team ausgewählt. In den Wochen vor dem Wettbewerb hat das Team viel Konzentration und Zeit investiert, um sich auf den Wettbewerb optimal vorzubereiten. Dabei konnte es auf das Wissen und die Erfahrung vieler, engagierter Unterstützer zurückgreifen. Neben dem gesamten Lehrstuhl-Team haben auch Münsteraner Studierende, die bereits auf eigene Erfahrungen bei internationalen Fallstudienwettbewerben zurückblicken konnten, wertvolles Feedback gegeben und damit den einmaligen Zusammenhalt an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät Münster demonstriert.

In Kanada stand das Team vor der herausfordernden Aufgabe, innerhalb von fünfzehn Stunden eine betriebswirtschaftlich fundierte Lösung für einen realen Unternehmensfall zu erarbeiten und anschließend vor einer hochrangig besetzten Jury aus Praktikern zu präsentieren. Der diesjährige Case verlangte von den Teams, den Hauptsponsor des Wettbewerbs, die Scotiabank, dabei zu unterstützen, Antworten auf die fortschreitende Digitalisierung der Finanzbranche zu finden. Im Mittelpunkt stand die Rolle von „FinTechs“. Zum einen ging es um Mogo Finance Technology Inc (Mogo), ein kanadisches Unternehmen, das sich darauf spezialisiert hat, seinen Kunden auf einfache, zeiteffiziente Art und Weise benötigtes Kapital zur Verfügung zu stellen. Mogo fokussiert sich hierbei besonders darauf die langen und bürokratischen, aber branchenüblichen Kreditwürdigkeitsprüfung von Banken erheblich zu beschleunigen und auch weitere Finanzdienstleistungen wie beispielsweise eine mobile Onlinebanking-Plattform, gratis Zugang zu Credit-Scores und Betrugswarnungen zur Verfügung zu stellen.

Das Team der Universität Münster präsentierte eine äußerst detaillierte und operativ durchdachte Lösung. Der Vorschlag lautete, das bereits bestehende Consumer Segment auf weitere ausgewählte Teile Kanadas zu erweitern, um so eine große Anzahl neuer Kunden zu erreichen. Im Bereich der kleinen Geschäftskunden schlug das Team einen Dreiklang vor. Erstens sollen die gewährten Darlehen an kleine Geschäftskunden stetig ausgebaut werden. Die zweite Empfehlung ist die Entwicklung von „MogoFlow“, ein neuartiges und intuitives Onlinesystem, das es den Geschäftskunden ermöglichen soll, alle Bankgeschäfte in einem System zu verbinden und einen schnellen Überblick über die gegenwärtige finanzielle Situation des Unternehmens zur Verfügung zu stellen. Der dritte Baustein ist Entreprenuership101. Mit Entreprenuership101 soll für die kleinen Geschäftskunden ein Ausbildungssystem gestaltet werden, das alle wichtigen Fakten des Finanzwesens vermitteln soll. Untermauert wurde die dargestellte Strategie mit einer deutlichen Fokussierung auf Marketingmaßnahmen.

In der Gruppenphase des Wettbewerbs zeigte sich, dass diese operative Lösung von den Praktikern der Jury bevorzugt wurde. So konnte sich das Team aus Münster gegen das Team aus Florida und das Team aus Neuseeland durchsetzen und zog als Gruppenerster in das Finale ein.

Die Finalteams Norwegian School of Economics, der Inter American University of Puerto Rico, der Instituto Tecnológico Autónomo de México und der Westfälische Wilhelms-Universität präsentierten nach kurzer Pause ein weiteres Mal ihre Lösungen vor einem deutlich größeren Plenum. Alle Vorschläge verdienten sich hierbei den Respekt der Zuhörer und die Entscheidung der Jury schien nicht vorhersehbar. Der Münsteraner Lösung sehr ähnlich gestaltete sich die der Kollegen aus Norwegen. Gerade die Professionalität des Vortrags muss an dieser Stelle hervorgehoben werden. Die Jury kürte letztlich das Team der Norwegian School of Economics zum verdienten Sieger des Wettbewerbs. Die Universität Münster konnte den zweiten Platz des letzten Jahres verteidigen.

Demensprechend stolz sind die diesjährigen Coaches Phillip Niehoff und Holger Koelmann auf die Leistung der vier Studierenden. Neben der strukturierten und äußerst engagierten Arbeitsweise, die das Münsteraner Team gezeigt hat, heben sie hervor, dass auch der außergewöhnliche Teamgeist und die Fähigkeit Ideen verständlich und professionell zu kommunizieren zum Erfolg geführt haben. Auch Professor Berens kommentiert den zweiten Platz sehr zufrieden: „Dieses Abschneiden zeigt uns, dass die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät Münster hervorragende Betriebswirte ausbildet, die nicht nur theoretisch, sondern auch in der praktischen Anwendung ihres Wissens auf internationaler Bühne überzeugen können.“ Aus Sicht der Studierenden war die Reise nach Kanada ebenfalls ein voller Erfolg. Nicht nur fachlich, sondern auch persönlich empfanden sie das Erlebte als Bereicherung und hatten im Rahmen des Spirit Cups Gelegenheit bei einer Vielzahl sozialer Aktivität neue Freundschaften mit Studierenden aus der ganzen Welt zu knüpfen.