Alumni Story: Torsten Kleine Büning
Viele Absolventinnen und Absolventen der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät wünschen sich, zumindest einen Teil ihrer beruflichen Laufbahn im Ausland verbringen und Arbeitserfahrung im internationalen Kontext sammeln zu können. Ein Alumnus, der sich diesen Traum verwirklich hat, ist Torsten Kleine Büning. Nach dem Abschluss seines Studiums der Wirtschaftsinformatik an der Universität Münster, zog es Torsten Kleine Büning bereits nach kurzer Zeit aus Münster in die weite Welt. Nach nunmehr gut 20 Jahren, kann Torsten Kleine Büning eine Vielzahl von beruflichen Positionen im Ausland vorweisen, primär in Asien, und auf eine bisher sehr abwechslungsreiche Karriere zurückblicken. Nachdem Torsten Kleine Büning sein Studium im Jahr 2001 in Münster abschloss, begann er seine berufliche Laufbahn als Consultant für Operational Risk. Es folgten Stationen im Bereich Risk Management in Wien, Saudi Arabien, Dubai, Singapur und der Mongolei. Ende 2020 zog es Torsten Kleine Büning dann als Chief Risk Officer der ABA Bank nach Kambodscha. Dort ist er seit einigen Monaten zudem auch Member of the Board of Governors / Treasurer der American Chamber of Commerce in Cambodia und leitet seit 3 Jahren das Risiko-Kommittee der Association of Banks in Cambodia.
Im Gespräch mit Torsten Kleine Büning erfahren wir mehr über seine spannende Karriere sowie die vielfältigen Erfahrungen, die er bisher sammeln konnte.
Lieber Herr Kleine Büning, was sind die größten Herausforderungen, die Sie in Ihrer internationalen Karriere erfahren haben?
Bevor ich zu den Herausforderungen komme, möchte ich festhalten, dass mir das Studium der Wirtschaftsinformatik mit dem breitgefächerten Studieninhalten sehr geholfen hat. In meinen verschiedenen Rollen was es von großem Vorteil, ein Generalist mit fundiertem Wissen im Spannungsfeld zwischen Informations-Technologie, Betriebs- und Volkswirtschaft und Mathematik zu sein. Dies hat mir geholfen, die größte Herausforderung zu stemmen, zwischen den verschiedenen Funktionen in den Unternehmen zu vermitteln und lösungsorientierte Ansätze zu verfolgen. Oftmals operieren die verschiedenen Abteilungen und Funktionen in Isolation und es fällt schwer ein gemeinsames Verständnis zu schaffen oder eine gemeinsame Sprache zu finden. Gerade im Bereich Risiko-Management ist die Herausforderung nicht im Elfenbein-Turm zu enden und damit an beidem Unternehmenserfolg und Risiko-Management zu scheitern.
Wie sind Sie damals dazu gekommen, im Bereich Finance / Risk Management Fuß zu fassen und könnten Sie sich vorstellen, den Bereich auch nochmal zu wechseln?
Meine Karriere habe ich in der Beratung, als Summer Associate bei Arthur D. Little, begonnen und war dort in einem interessanten IT Projekt. Durch die Erfahrungen mit dem Aufbau einer Systemarchitektur und deren Implementierung bin ich mit dem Thema Operational Risk in Kontakt gekommen. Zu der Zeit war Basel II das große Thema und dadurch bin in den Finanzsektor gekommen. Und hier hat hier mir dann das Studium wieder geholfen, sowohl die Materie als auch Präsentation und Kommunikation zu beherrschen. Generell ist Risiko-Management ein Bereich, in dem Informations-Technologie, Mathematik und Betriebswirtschaft stark überlappen. – Und was in den späten 90er noch exotisch war, Data Mining, Machine Learning und Controlling sind heute ‚die‘ Risiko-Themen. Ein Wechsel, nach den verschiedenen Stationen und Rollen, in Risiko, Compliance und Governance, will ich nicht ausschließen. Man soll niemals nie sagen.
Könnten Sie sich vorstellen, in Zukunft auch wieder in Deutschland zu arbeiten oder welche Vorteile genießen Sie im Ausland, die Ihnen in Deutschland fehlen würden?
Wie gesagt, man soll niemals nie sagen. Aber der große Reiz des Auslands liegt für mich in der Notwendigkeit sich permanent mit neuen Arbeits- und Kommunikationskulturen und Denkansätzen auseinanderzusetzen. Diese Unterschiede machen die gleiche Problemstellung immer wieder anders und fordern ein konstantes Lernen und Anpassen, etwas, was mir vermutlich in Deutschland fehlen würden.
Was würden Sie Absolvierenden raten, die Interesse daran haben, ebenfalls eine internationale Karriere zu verfolgen?
Wer eine internationale Karriere verfolgen will, muss Gelegenheiten ergreifen und den ersten Schritt wagen. Was weiterhin hilft ist eine „can-do mentality“, d.h. Herausforderungen als solche wahrzunehmen und nicht als Problem. Schlussendlich helfen aber auch Netzwerke, die zum Beispiel durch internationale Praktika geschaffen werden.