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Neue Studie beleuchtet das Thema Religion in Familienunternehmen

Prof. Dr. David Bendig, Dr. Lea Püchel und Dr. Fabian Ernst haben ihren Artikel „Religion in Family Firms: A Socioemotional Wealth Perspective on Top-Level Executives with Perceived Religiosity” im Journal of Business Ethics (VHB JQ3: B, FT 50) veröffentlicht.

Der Einfluss der Religion in Europa schwindet stetig, während der christliche Glaube in den USA weiterhin eine bedeutende soziale Rolle spielt. Ein deutliches Zeichen dafür ist, dass 60% der US-Bevölkerung keinen atheistischen Präsidentschaftskandidaten unterstützen würden. Darüber hinaus hat im 117. US-Kongress nur eine Senatorin offen ihre Konfessionslosigkeit bekanntgegeben.

Trotz der wesentlichen Rolle von Religion in USA ist der Glaube von Führungskräften selten erkennbar und wird im Geschäftsalltag eher tabuisiert. Dies gilt auch für Familienunternehmen. Wie Religiosität dennoch in die Führungsebenen solcher Unternehmen gelangt, wurde bisher unzureichend erforscht.

Die drei Wissenschaftler präsentieren in ihrem Artikel auf Basis umfassender Langzeitdaten empirische Beweise dafür, dass Familienunternehmen mit starken Familienkoalitionen, die anhand der Familienstimmrechte gemessen werden, eher christliche Vorstandsmitglieder beschäftigen. Darüber hinaus zeigen die Forscher, dass religiöse Vorstandsmitglieder tendenziell dazu neigen, religiöse Chief Executive Officer zu ernennen.

Interessanterweise ist die Verbindung zwischen starken Familienkoalitionen und religiösen Vorständen weniger stark ausgeprägt, wenn das Familienunternehmen in Branchen tätig ist, die stark auf Forschung und Entwicklung angewiesen sind. Die Studie legt außerdem praktische Implikationen für das Diversity Management nahe.

Die Studie ist im Volltext einsehbar unter:  https://link.springer.com/content/pdf/10.1007/s10551-023-05606-7.pdf