IÖ - Kollektive Willensbildung


Projektstatus abgeschlossen
Projektzeitraum 01.07.2003- 31.12.2007
Förderer Federal Ministry of Education and Research
Projektnummer 01AK704
Schlüsselwörter Kollektive Willensbildung

Volksbefragungen über das Internet in den USA (vote.com) und Betriebsratswahlen in großen Deutschen Unternehmen über das Internet (Dt. Telekom) oder die Herausbildung von mehr als 600 Nichtregierungsorganisationen (NGO) allein im Jahr 1997 deuten neben weiteren Beispielen darauf hin, dass neben die traditionellen kollektiven Entscheidungsmechanismen neue Verfahren hinzutreten, die zu stärkerer Bürgerpartizipation und mehr direkter Demokratie führen können. „Demokratie.de" könnte ein Potenzial besitzen wie einst die Erfindung des Buchdrucks. Diese Zusammenhänge gilt es, zunächst zu analysieren.

Das Forschungsvorhaben ist empirisch und theoretisch ausgelegt. Empirisch geht es zunächst darum, die im Rahmen der neuen Informationstechnologien bereits entstandenen neuen Formen der Artikulation von Interessen und Mitwirkung an politischen und damit kollektiven Entscheidungen zu erfassen und zu systematisieren. Als analytisches Raster dient die zum institutionenökonomischen Forschungsprogramm zu rechnende Public Choice-Theorie, speziell die Theorie kollektiver Willensbildung sowie die Theorie der Interessenverbände. Sie erlaubt sowohl die theoretische Rekonstruktion beobachtbarer institutioneller Entwicklungen als auch die Generierung von Hypothesen über das Verhältnis zwischen den neuen und den etablierten Formen der Interessenwahrnehmung, der Reaktion der Verbände sowie möglicher Reibungsverluste und Effizienzprobleme bei der Sicherstellung kollektiver Rationalität. Einordnung in den Forschungsschwerpunkt