Auswirkungen von Emissionsinformationen auf Reiseentscheidungen
Touristische Reisen (z.B. Freizeit-/Urlaubsreisen) verursachen zum Teil erhebliche Umweltbelastungen durch CO2-Emissionen. Reisende wissen dabei oftmals nicht, wie umweltschädlich ihre Urlaubsreise tatsächlich ist, da sie keine Informationen darüber erhalten oder nur die monetäre Kompensation der CO2-Emissionen angeboten wird. Vor diesem Hintergrund untersuchen Thomas Hagedorn und Jan Wessel in einer aktuellen Studie, wie sich Informationen über die CO2-Emissionen einer Reise auf die Reiseentscheidung auswirken. Der Artikel ist im International Journal of Sustainable Transportation veröffentlicht. Mithilfe eines Discrete Choice Experimentes finden die Autoren heraus, dass insbesondere der von Hagedorn und Sieg (2019) motivierte "Gramm pro ausgegebenem Euro"-Emissionsindikator einen statistisch signifikanten Einfluss auf die Reiseentscheidungen ausübt. Er veranlasst die Menschen dazu, eher die Reisealternative mit dem niedrigeren Emissionsindikatorwert zu wählen. Der Lenkungseffekt durch diesen speziell für Freizeit-/Urlaubsreisen entwickelten Indikator ist dabei stärker als durch andere Emissionsindikatoren, insbesondere stärker als wenn nur Informationen über die Kosten für die Kompensation von Emissionen bereitgestellt werden. Die Ergebnisse des Experimentes deuten darauf hin, dass dieser Indikator als wirksames Lenkungsinstrument eingesetzt werden könnten, damit die Menschen das Reisen mit günstigen, aber emissionsintensiven Verkehrsmitteln wie insbesondere mit Ultra-Low-Cost-Carriern überdenken.