Strukturwandel im Profisport: Ergebnisse einer Expertenbefragung
Schewe Gerhard, Gaede Nicolas, Küchlin Christian
Zusammenfassung
Durch die Professionalisierung ist in vielen Sportvereinen ein Wandel von Solidargemeinschaften zu Dienstleistungsorganisationen zu erkennen. Die Professionalisierung bedeutet für die Sportvereine den Eintritt in den ökonomischen Wettbewerb untereinander und zu anderen Sportanbietern. Die veränderten Rahmenbedingungen führen zu neuen Finanzierungskonzepten, wie z. B. Sponsoring, Merchandising, Fernsehvermarktung, aber auch zur Diversifikation in neue Geschäftsfelder oder zur Kooperation mit Vermarktern zur Generierung von externem Know-how und Kapital.Die Frage nach den Konsequenzen, die diese veränderten Rahmenbedingungen für die Organisationsstruktur der Sportvereine besitzen, steht im Zentrum des vorliegenden Beitrages. Idealtypische Vereinsmerkmale wie z. B. demokratische Entscheidungsstruktur und ehrenamtliche Mitarbeit stehen unter Umständen zur Disposition. Vielfach wird sogar ein Wandel hin zu einer mittelständischen Unternehmensstruktur propagiert, mit dann hauptberuflichen Mitarbeitern und spezialisiertem Aufgabenvollzug. Mit ihrem theoretischen Design orientiert sich die Untersuchung am klassisch situativen Ansatz der Organisationsforschung. Die zentrale Situationsvariable ist dabei die Professionalisierung des Fußballsports. Die zentrale Strukturvariable ist die Vereinsorganisation. Aufbauend auf diesem Bezugsrahmen werden in dem Arbeitspapier die Konsequenzen für den Strukturwandel bei Vereinen des Profifußballs aufgezeigt.