MGK Abendvortrag im Wintersemester 2024/2025
Wie bereits in den Vorjahren fand auch dieses Wintersemester 2024/2025 der Abendvortrag des Münsteraner Gesprächskreis Rechnungslegung und Prüfung e. V. statt. Nachdem die Veranstaltung im letzten Jahr aufgrund eines Streiks kurzfristig vollständig online durchgeführt werden musste, konnte der Abendvortrag in diesem Jahr erfreulicherweise wieder in seinem ursprünglich geplanten, hybriden Format stattfinden. Herr Moritz Anders und Herr Henning Kruse vermittelten den insgesamt ca. 115 anwesenden und zugeschalteten Teilnehmenden spannende Einblicke in das Thema „Cyber Resilience im Mittelstand“.
Herr Moritz Anders ist als Partner für PricewaterhouseCoopers GmbH WPG in Essen tätig. Er berät Kunden verschiedenster Industrien in Bezug auf Cyber-Technologien. Unterstützt wurde Herr Anders durch Herrn Henning Kruse von PricewaterhouseCoopers GmbH WPG aus Düsseldorf. Herr Kruse agiert in den Bereichen der Sicherheitstransformationsprogramme, der Erstellung von Sicherheitsarchitekturen und der Angriffsvektoranalyse.
Nach einer kurzen Begrüßung durch Herrn Professor Kirsch gaben die beiden Referenten zunächst einen Überblick zum Thema Cybersicherheit, die aufgrund der zunehmenden Technologisierung der Wirtschaft eine immer höhere Bedeutung erlangt. Insbesondere die Entwicklung von KI hat eine neue Dimension der Cyberkriminalität eröffnet. Neben der physischen Durchführung erläuterten die Referenten auch die rein digitale Durchführung von Cyberangriffen. Die gängigste Form der Cyberangriffe ist die Übertragung von Viren beim Öffnen eines Links. Im Rahmen des sehr lebhaft gestalteten Vortrages schilderten die beiden Referenten im Wechselspiel verschiedene Gefahrenpotentiale und Abwehrmöglichkeiten, gespickt mit verschiedensten Praxisbeispielen und Anekdoten.
Angreifer agieren meist in einem professionellen Netzwerk und können auf Spezialisten zurückgreifen. Im Rahmen ihres Vortrags machten Herr Anders und Herr Kruse daher deutlich, dass vorbeugende Maßnahmen von großer Bedeutung seien, um sich vor solchen Cyberangriffen zu schützen. Ein gängiger Fehler sei es, erst zu reagieren, wenn man selbst von einem Angriff betroffen ist. Sie stellten als Beispiel für eine regulatorische Maßnahme das NIS-2UmsuCG vor, das ein entsprechendes Cybersicherheitsniveau sicherstellen soll. Dieses Gesetz betrifft vor allem das verarbeitende Gewerbe wie den Maschinenbau, den Fahrzeugbau oder die Herstellung von elektrischen Ausrüstungen. Herr Anders und Herr Kruse betonten an dieser Stelle allerdings, dass es auch ohne ein solches Gesetz im Interesse eines Unternehmens sein solle, sich präventiv mit Cybersicherheit auseinanderzusetzen.
Aufgrund der zunehmenden Bedrohung von immer gravierenderen Cyberangriffen, stellten die Referenten die Cyber Resilience vor, mit der ein Unternehmen in die Lage versetzt werden soll, den Bedrohungen durch Cyberangriffe mit geeigneten Maßnahmen entgegenzutreten, sodass keine langfristigen negativen Konsequenzen zu erwarten sind.
Am Ende ihres Vortrages gaben Herr Anders und Herr Kruse Anregungen, mit denen die Teilnehmenden die Cybersicherheit in ihren Unternehmen hinterfragen sollten. Sollte es Aufholbedarf bei dieser Thematik geben, sollte dieser umgehend angegangen werden.
Die Teilnehmer hatten sowohl während des Vortrags als auch im Anschluss die Möglichkeit, Herrn Anders und Herrn Kruse Fragen zu stellen. Herr Professor Kirsch bedankte sich im Namen aller Teilnehmenden bei den Referenten für den spannenden Vortrag. Anschließend bot ein Get Toegether die Möglichkeit, sich über die Veranstaltung und eigene Erfahrungen auszutauschen.