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E-Bikes im Trend: Einfluss auf Verkehrsmittelwahl und CO2-Reduktion

Im Jahr 2023 wurden in Deutschland 1,85 Mio. konventionelle Fahrräder und 2,1 Mio. Elektrofahrräder („E-Bikes“) verkauft, womit erstmals mehr E-Bikes als konventionelle Fahrräder verkauft wurden. Dieser Trend deutet auf eine steigende Präferenz der Konsumenten für E-Bikes hin, sodass es wichtig ist zu untersuchen, ob steigende Verkaufszahlen auch zu einer steigenden Nutzung von E-Bikes führt. In ihrem neuen Artikel "Electrifying choices: How electric bicycles impact on mode choice and CO2 emissions" analysieren Thomas Hagedorn, Marlena Meier und Jan Wessel (i) den Einfluss des E-Bike-Besitzes auf die Verkehrsmittelwahl und (ii) die Auswirkungen eines veränderten E-Bike-Besitzes auf die CO2-Emissionen in Deutschland. Unter Verwendung von Längsschnittdaten aus Haushaltsbefragungen der Jahre 2016 bis 2022 führen Sie zunächst eine Analyse auf Fahrtenebene mit einem Mixed Multinomial Logit Model (MMNL-Modell) durch, um Verkehrsmittelwahlwahrscheinlichkeiten zu schätzen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Veränderung des E-Bike-Besitzes einen signifikanten Einfluss auf das Verkehrsverhalten hat, indem die Wahrscheinlichkeit, ein E-Bike als Hauptverkehrsmittel zu wählen, um 14,6 Prozentpunkte (p.p.) steigt, während die Wahrscheinlichkeit, andere Verkehrsmittel zu wählen, insbesondere das konventionelle Fahrrad um 5,6 p.p. sinkt und das Auto sowie der ÖPNV um jeweils etwa 4 p.p. abnehmen. Aus den beobachteten Veränderungen der individuell zurückgelegten Distanzen und den verkehrsmittelspezifischen Emissionswerten berechnen sie die Netto-Emissionseinsparungen pro Person nach dem Kauf eines E-Bikes. Diese belaufen sich auf 526,9 kg CO2 pro Person und Jahr, was etwa 6,6 % der durchschnittlichen jährlichen CO2-Gesamtemissionen pro Kopf in Deutschland entspricht. Der Artikel ist in veröffentlicht in Transportation Research Part D: Transport and Environment.