Seminar zur Internationalen Unternehmensrechnung WS 2025/26
Blockseminar: 19. Januar 2026 (Ort: Alexander-von-Humboldt Haus)
(Optionaler) Segeltörn: Juni 2026
1. Einordnung der Veranstaltung
- Veranstaltung im Masterstudium "Seminar Accounting I/II" (ACM 5)
- Leistungsnachweis: Seminararbeit, Präsentation in Teams, 12 LP
2. Weitere Details zur Veranstaltung
- Aktuelle (wirtschafts-)politische Entwicklungen, die Globalisierung, zunehmende Anforderungen an nachhaltiges Wirtschaften und der digitale Wandel prägen derzeit die Unternehmenspraxis und bringen vielfältige Herausforderungen für die Rechnungslegung und das Controlling mit sich. Das Seminar greift verschiedene aktuelle Entwicklungen auf und behandelt Implikationen für die Rechnungslegung und das Controlling.
- Weitere Informationen zu Seminarinhalt und -ablauf (inkl. Themen und Literaturhinweise) finden Sie hier.
- Neben der Anmeldung über die zentrale ACM-Homepage bis zum 30. Juni 2025 (12.00 Uhr) ist die auch prüfungsrechtliche Anmeldung beim Prüfungsamt zwingend erforderlich. Die Anmeldung beim Prüfungsamt hat in der vorgezogenen Anmeldephase des Wintersemesters 2025/26 zu erfolgen. Alle näheren Informationen finden Sie auf der Website vom Prüfungsamt.
- Die Einführungsartikel zu den Themen stehen Ihnen im Learnweb zeitnah zur Verfügung.
- Impressionen des Seminars im Sommersemester 2024
3. Übersicht der angebotenen Themen
Nr. |
Thema |
1. |
Die Omnibus-Initiative der EU-Kommission zur Nachhaltigkeitsberichterstattung – Eine kritische Analyse Anforderungsprofil (konzeptionelle Bearbeitung): Die Omnibus-Initiative stellt eine aktuelle Bestrebung der EU-Kommission zur Entlastung von Unternehmen im Bereich der Nachhaltigkeitsberichterstattung dar. Im Mittelpunkt steht die geplante Anpassung zentraler Regulierungen wie der Corporate Sustainability Reporting Directive, der Corporate Sustainability Due Diligence Directive und der Taxonomie-Verordnung im Rahmen der sogenannten EU-Omnibus-Pakete mit dem Ziel, einerseits eine Synchronisierung der Rechtsakte und andererseits einen Bürokratieabbau zu erreichen. Ziel dieser konzeptionellen Seminararbeit ist es, die aktuellen Vorschläge im Rahmen der Omnibus-Initiative kritisch zu analysieren. Literaturhinweis: Velte, P./Wulf, I./Weber, S. C./Fischer, A. (2025): Der Vorschlag der EU-Kommission für ein EU-Omnibus-Paket zur Änderung von CSRD, CSDDD und Taxonomie-Verordnung, in: Der Betrieb, 71. Jg., Heft 14, 2025, S. 813–823. |
2. |
Nachhaltigkeit als Erfolgsfaktor? Eine empirische Analyse der Wirkung von Nachhaltigkeits-investitionen auf den Unternehmenswert Anforderungsprofil (empirische Bearbeitung): Angesichts wachsender gesellschaftlicher Erwartungen und regulatorischer Anforderungen sehen sich Unternehmen zunehmend unter Druck, in Nachhaltigkeitsinitiativen zu investieren, Nachhaltigkeitsberichte zu veröffentlichen und die sozialen sowie ökologischen Auswirkungen ihrer Produkte aktiv zu steuern. Dabei ist jedoch unklar, ob und wie sich Ausgaben in Nachhaltigkeit auf den Unternehmenswert auswirken. Ziel dieser empirischen Seminararbeit ist es daher, den Zusammenhang zwischen Ausgaben für Nachhaltigkeit und dem Unternehmenswert zu untersuchen. Literaturhinweis: Matsumura, E. M./Prakash, R./Vera-Munoz, S. C. (2014): Firm-value effects of carbon emissions and carbon disclosures, in: The Accounting Review, 89. Jg., Heft 2, 2014, S. 695–724. |
3. |
Jenseits des Gewinns – Die Rolle alternativer Leistungsindikatoren für Investoren-entscheidungen Anforderungsprofil (konzeptionelle oder empirische Bearbeitung): Die Verbreitung freiwilliger alternativer Leistungsindikatoren kann als ein Versuch von Managern und Analysten angesehen werden, die wichtige Unterscheidung zwischen dauerhaften und einmaligen Ertrags- und Aufwandskomponenten zu treffen. Trotz dieser offensichtlichen Vorteile sind alternative Leistungsindikatoren Gegenstand zahlreicher Kontroversen, insbesondere weil sie nicht formell definiert sind und nicht einheitlich für alle Unternehmen berechnet werden. Eine konzeptionelle Ausarbeitung des Themas zielt darauf ab, die Nutzung und Veröffentlichung von Pro-Forma-Kennzahlen in der Finanzberichterstattung kritisch zu analysieren. Ziel einer empirischen Ausarbeitung des Themas ist es, zu untersuchen, inwieweit alternative Leistungsindikatoren wertrelevante, entscheidungsnützliche Informationen für Investoren liefern. Literaturhinweis (konzeptionelle Bearbeitung): Ruhwedel, F./Hemmersbach, P./Mosch, P. (2017): Pro Forma-Ergebnisse im Value Reporting von DAX und MDAX – Änderungsbedarfe durch die neuen ESMA-Leitlinien zu Alternativen Leistungskennzahlen? in: Controlling, 29. Jg., Heft 4, 2017, S. 19–26. Literaturhinweis (empirische Bearbeitung): Barth, M. E./Lin, K./McClure, C. G. (2023): Evolution in Value Relevance of Accounting Information, in: The Accounting Review, 98. Jg., Heft 1, 2023, S. 1–28. |
4. |
Weiterentwicklung der Bilanzierung von Rückstellungen nach IAS 37 – Eine kritische Analyse Anforderungsprofil (konzeptionelle Bearbeitung): IAS 37 regelt die Bilanzierung von Rückstellungen, Eventualverbindlichkeiten und Eventualforderungen und ist ein zentraler Standard zur Abbildung ungewisser Verpflichtungen. In der Praxis zeigen sich jedoch wiederholt Auslegungsprobleme bei der Abgrenzung von gegenwärtigen Verpflichtungen sowie bei der Bewertung langfristiger Rückstellungen, insbesondere im Hinblick auf Diskontierungssätze und einzubeziehende Kosten. Die vom IASB kürzlich vorgeschlagenen Änderungen zielen auf eine konzeptionelle Klarstellung und Vereinheitlichung der Bilanzierungspraxis ab. Ziel dieser konzeptionellen Seminararbeit ist es, die aktuellen Vorschläge zur Weiterentwicklung der Bilanzierung von Rückstellungen kritisch zu analysieren. Literaturhinweis: Dittmar, P., Korte, F. (2025): Kritische Würdigung von ED/2024/8 „Rückstellungen – Gezielte Verbesserungen (Vorgeschlagene Änderungen an IAS 37)“ – Ein weiterer Schritt zur Reduktion bestehender Auslegungsalternativen?, in: Zeitschrift für internationale und kapitalmarktorientierte Rechnungslegung, 25. Jg., Heft 4, 2025, S. 125–130. |
5. |
Bewertungsmethoden bei nicht-börsennotierten Unternehmen – Eine kritische Analyse Anforderungsprofil (konzeptionelle Bearbeitung): In den letzten zwei Jahrzehnten ist eine Reduktion der Anzahl börsennotierter Unternehmen in den größeren westlichen Volkswirtschaften zu beobachten. Private Equity-Gesellschaften beeinflussen diese Entwicklung, indem börsennotierte Unternehmen wieder privatisiert werden. Zusätzlich besteht die Tendenz zu späteren Börsengängen von Start-ups. Diese Veränderungen stellen besondere Herausforderungen an die Bewertung von Unternehmen, da nicht-börsennotierte Unternehmen aufgrund geringerer Offenlegungspflichten weniger Transparenz bezüglich ihrer finanziellen Lage bieten. Weiterhin stehen keine öffentlich einsehbaren Aktienkurse zur Verfügung, die eine Anwendung der traditionellen Methoden der Unternehmensbewertung erleichtern. Entsprechend entwickeln Konzerne, Private Equity- und Venture Capital-Unternehmen passende Bewertungsmethoden, um den Wert von nicht-börsennotierten Unternehmen möglichst präzise zu bestimmen. Ziel dieser konzeptionellen Arbeit ist es, die Anwendung von Bewertungsmethoden für nicht-börsennotierten Unternehmen zu analysieren und kritisch mit den Bewertungsmodellen zur Bewertung börsennotierter Unternehmen zu vergleichen. Literaturhinweis: Ali, S. B. (2020): Valuation of Equity Securities, Private Firms, and Start-ups, in: IBT Journal of Business Studies, 16. Jg., Heft 1, 2020, S. 125–140. |
6. |
Die Nutzung von Künstlicher Intelligenz in Shared Service Centern – Eine kritische Analyse Anforderungsprofil (konzeptionelle Bearbeitung): Künstliche Intelligenz (KI) wird zunehmend in Shared Service Centern eingesetzt, um Prozesse zu automatisieren, die Effizienz zu steigern und Kosten zu senken. Die Einführung von KI in Shared Service Centern ist jedoch auch mit großen Veränderungen verbunden. Beispielsweise verändern sich das Aufgabenspektrum und das Anforderungsprofil der Mitarbeitenden durch den Einsatz von KI grundlegend. Ihre bisherigen Aufgaben werden zunehmend durch KI übernommen, wodurch sie die Kapazität haben, wissensintensivere und anspruchsvollere Tätigkeiten zu übernehmen. Ziel dieser konzeptionellen Arbeit ist es, zu analysieren, welche Chancen und Herausforderungen mit der Anwendung von KI in Shared Service Centern einhergehen und welche Auswirkungen der Einsatz von KI auf das Aufgabenspektrum und das Anforderungsprofil der Mitarbeitenden hat. Literaturhinweis: Camin, T (2018): Roboter im Shared Service Center, in: Controlling & Management Review, 8. Jg., 2018, S. 30-37. |