Kooperationen von Unternehmen haben sich vor den aktuellen wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und technischen Rahmenbedingungen als strategische Optionen herausgestellt, die in vielen Situationen einem Zusammenschluss überlegen sind. Häufig dienen sie der Umsetzung einer Internationalisierungsstrategie, dem Abbau von Risikopositionen, der Nutzung von Größen- und Netzwerkeffekten oder der Vergrößerung ihres Leistungsangebotes. Kooperationen sind weniger klar konfiguriert als Fusionen, sie weisen in Ausgestaltung und Management mehr Freiheitsgrade auf als klar strukturierte Integrationsprojekte. Mit ihrer Verbreitung steigen auch die verfügbaren Informationen über sie. In vielen Medien, Berichtssystemen und anderen Informationsquellen sind entsprechende Informationen und Analysen verfügbar, sowohl über einzelne Kooperationen als auch über Kooperationstypen und Kooperationsstrukturen, aufbereitet nach unterschiedlichen Kriterien. Andererseits wird auch das Interesse an Kooperationen und Netzwerken größer. Dies gilt für eine breitere Öffentlichkeit, für Analysten, für Wissenschaftler, aber auch für die Unternehmen selbst. Kooperationsbereite Unternehmen sind an entsprechenden Informationen interessiert. In ihrem Fokus steht das Interesse an Ausgestaltungsmöglichkeiten, rechtlichen Rahmenbedingungen, Kooperations-Benchmarks, aber auch möglichen Kooperationspartnern. Bereits kooperierende Unternehmen fragen Fakten und Tools für eine adäquate Steuerung und Erfolgskontrolle nach. Auch Wettbewerbs- und Regulierungsbehörden sind an entsprechenden Informationen interessiert ebenso wie staatliche und kommunale Organisationen im Hinblick auf Clusterbildungen. Insgesamt hat also sowohl die Nachfrage nach als auch das Angebot an „Kooperationsinformationen“ stark zugenommen. Im vorliegenden Band wird unter Berücksichtigung der genannten Anforderungen und bereits vorhandener Elemente ein Kooperationsinformationssystem entwickelt und modelliert. Es kann von den genannten Interessenten eingesetzt, angepasst und weiterentwickelt werden. Darüber hinausgehend stellt es einen innovativen Beitrag zur Kooperationsforschung dar.