Arbeitspapier Nr. 55

Das Management der Post Merger Integration – Beispiel Reebok/adidas

Gerhard Schewe/Ann-Marie Nienaber/Kwesi Ofosu

Mergers & Acquisitions (M&A) gehören mittlerweile zum Manager Alltag und gewinnen immer mehr an Relevanz. Dabei gelten M&A inzwischen als strategische Management Entscheidung, die einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung von Wachstumsstrategien leisten kann. Trotz der hohen Anzahl von M&A Aktivitäten und der Existenz von vielen Leitfäden zur erfolgreichen Integration von Unternehmen scheitert nach wie vor die Hälfte aller M&A. So hat die adidas AG – der zweit größte Sportartikelhersteller weltweit – in der Vergangenheit mit der Akquisition von Salomon ebenfalls negative Erfahrungen gemacht. Dennoch hält adidas weiter an ihrer Wachstumsstrategie fest und akquiriert im Jahr 2005 das Unternehmen Reebok. Bis heute, drei Jahre nach der Akquisition, bleibt die Frage ungeklärt, ob dieser Unternehmenszusammenschluss als Erfolg gewertet werden kann. Einige Analysten erklären, dass die Reebok-Synergien das positive Ergebnis des adidas Konzerns unterstützt, während andere herausstellen, dass die Reebok Sparte das Ergebnis der adidas Gruppe bremst.

Gegenstand der Untersuchung ist es, das Vorgehen von adidas bei der Reebok Akquisition zu beschreiben und zu bewerten. Dabei wird der Fokus vor allem auf das Management der Post Merger Integration gelegt. Insbesondere sollen dabei die Ansätze und Konzepte des adidas Integrationsmanagement betrachtet werden und mit dem Vorgehen bei der Salomon Integration verglichen werden. Abschließend soll eine Aussage über den Erfolg des Unternehmenszusammenschlusses abgeleitet werden.

Als Basis für die Bewertung des Integrationsmanagements von adidas dienen die von Gerds und Schewe entwickelten fünf Schritte zur Integration Excellence. Diese beschreiben die Kernherausforderungen, die sich bei jeder M&A Aktivität ergeben, woraus die Autoren direkt Handlungsempfehlungen für die praktische Umsetzung ableiten. Gleichzeitig werden neben diesen allgemeinen Herausforderungen, ebenso die speziellen Rahmenbedingungen im Fall von adidas und Reebok – d.h. die Historie der Fusionspartner, der Integrationskontext als auch die verfolgten Fusionsziele und die damit einhergehende Integrationsstrategie –berücksichtigt, um so eine ganzheitliche Bewertung ermöglichen zu können.