Arbeitspapier Nr. 23

Fußballberichterstattung in den elektronischen Medien – Eine empirische Analyse zu Konsumgewohnheiten und Zahlungsbereitschaften

Schewe, Gerhard/Gaede, Nicolas/Delonga, Daniel

Das große Interesse der Bevölkerung an Sportereignissen und deren überregionale Bedeutung bedingen eine nachhaltig starke Nachfrage nach einer angemessenen medialen Berichterstattung. Grundlage hierfür sind vielfältige Übertragungsrechte. Die Kosten für diese Rechte sind in der Vergangenheit deutlich stärker gestiegen als das Refinanzierungspotenzial, d. h. die direkt zurechenbaren Erlöse, die mit der medialen Verwertung der Fußballspiele zu erzielen sind. Eine zentrale Fragestellung für die Rechteinhaber an den Spielen der Fußball-Bundesliga lautet daher, wie das Refinanzierungspotenzial durch eine nachfrageorientierte Berichterstattung optimal ausgeschöpft werden kann.

Im Rahmen einer empirischen Analyse bestehender und potenzieller medialer Berichterstattungsformate werden zunächst die aus Sicht der Kunden für die Nutzungsentscheidung relevanten Formateigenschaften ermittelt, hinsichtlich der empfundenen Zufriedenheit beurteilt und hieraus erste allgemeine Handlungsempfehlungen zur Formatgestaltung für die Rechteinhaber abgeleitet. In einem zweiten Schritt werden im Rahmen einer Clusteranalyse homogene Konsumentengruppen ermittelt und hinsichtlich ihrer Marktpotenziale und Zahlungsbereitschaften untersucht.

Die Untersuchung zeigt, dass die Inhaber der medialen Übertragungsrechte ihr Refinanzierungspotenzial nicht optimal ausnutzen, da sie vorhandene Zahlungsbereitschaften nicht vollständig abschöpfen und ihre Sendeformate nur eingeschränkt den Vorstellungen der Kunden entsprechen.