Arbeitspapier Nr. 12

Post Merger Integration: Der Fall Preussag/Hapag

Schewe, Gerhard/Brast, Christoph/Stens, Beatrix

Unternehmensfusionen werden momentan in vielen Bereichen der Wirtschaft als geeignetes Mittel zur Steigerung des Wertes der beteiligten Unternehmen gesehen. Der vertragliche Zusammenschluss allein gibt jedoch noch keine Garantie, Wertschöpfungspotentiale ausschöpfen zu können. Zentrale Aufgabe der Integration ist es, die mit der Akquisition verfolgten Unternehmensstrategie umzusetzen und die angestrebten Ziele zu erreichen, wobei das Ausmaß der Integrationsaktivitäten maßgeblich von der Fusionsstrategie und -zielsetzung abhängt. Von zentraler Bedeutung für die Überwindung der Hindernisse auf dem Weg zu einer erfolgreichen Fusion ist das Management der Post-Merger-Integration (PMI).

Der Umbau des Geschäftsportfolios der Preussag AG erfolgte durch die Übernahme der Hapag-Lloyd AG, die mit der Logistik und der Touristik wachstumsstarke Bereiche in sich vereint. Um strategischen Nutzen aus den Potentialen und Fähigkeiten ziehen zu können, bestand die Notwendigkeit der Integration darin, die Hapag-Lloyd AG in die Konzernstruktur der Preussag AG zu übernehmen, ohne dabei die Fähigkeiten der Hapag-Lloyd AG zu beschneiden. Die Integrationsaktivitäten bei der erfolgreichen Fusion spiegelten sich im Wesentlichen in gesellschaftsrechtlichen Veränderungen wieder, in deren Rahmen zwischen den Integrationspartnern ein Transfer funktionaler Fähigkeiten stattfand, die somit unter dem jeweils erfahrensten Management gebündelt werden konnten.