Es ist unbestritten, dass der Wettbewerb auf dem Wohnungs- und Immobilienmarkt deutlich zugenommen hat, was die meisten seiner Segmente betrifft. Zusätzlich ist bereits seit einigen Jahren eine sehr starke Ausdifferenzierung dieses Marktes in regionaler Hinsicht festzumachen. Regionen mit deutlich schrumpfenden Bevölkerungszahlen stehen solchen mit einem starken Zuzug von Menschen gegenüber, stark korrespondierend mit dem Niveau wirtschaftlicher Aktivitäten. Besonderes Interesse hat inzwischen die Frage nach der Entwicklung großer Trends wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und vor allem demografischer Natur gefunden und in diesem Zusammenhang, wie sie sich in der Zukunft auf Wohnungsunternehmen auswirken werden. Denn eine starke Betroffenheit erzwingt frühe Reaktionen der einzelnen Unternehmen, geht es doch um sehr langfristig wirksame Entscheidungen, die es nun zu treffen gilt. Diese Entwicklungen machen vor den Wohnungsgenossenschaften nicht Halt. Vor diesem Hintergrund stellen sich für eine sorgfältige und belastbare Analyse mehrere Herausforderungen: Welches sind tatsächlich anhaltende Trends und keine vorübergehenden Entwicklungen, wie stellt sich die Betroffenheit für Wohnungsunternehmen insgesamt dar und gibt es Unterschiede zwischen einzelnen Sektoren, an welchen Indikatoren kann die Betroffenheit festgestellt werden und welche einzelwirtschaftlichen Reaktionsmöglichkeiten sind verfügbar? Bezogen auf Wohnungsgenossenschaften interessiert, ob sie eine besondere Betroffenheit aufweisen und/oder ob sie spezielle Reaktionsmöglichkeiten besitzen. Insgesamt ist daher ein Analyserahmen hilfreich, der eine systematische und umfassende Untersuchung von Trends, Auswirkungen und Reaktionsstrategien ermöglicht, sei es für die Wohnungswirtschaft generell oder für Wohnungsgenossenschaften im Speziellen. Einen solchen Modellrahmen erarbeitet Stephan Zumdick in seiner Dissertation. Mit diesem soll es möglich werden, die Auswirkungen prognostizierter Trends sowie deren Wechselwirkungen auf den Jahresabschluss von Wohnungsgenossenschaften festzustellen. Dabei werden unter-schiedliche Betroffenheits- und Entwicklungsszenarien differenziert und daraus konkrete Handlungsfelder und Maßnahmen abgeleitet.