Genossenschaften und Franchising

Autoren: 
Holger, Bonus / Andrea Maria, Wessels
Aus der Reihe: 
Arbeitspapier
Band: 
14
Veröffentlichungsort: 
Münster
Veröffentlichungsdatum: 
1998
Zusammenfassung: 

Die Neue Institutionenökonomik unterscheidet zwischen generellem (d.h. leicht weiterzugebendem) und spezifischem (d.h. schwer übertragbarem) Wissen. Die Industriewirtschaft beruhte weitgehend auf generellem Wissen. Die Unternehmensspitze hatte die beste Übersicht, was zu tiefgestaffelten Unternehmenshierarchien führte. Demgegenüber basiert die postindustrielle Wirtschaft in hohem Maße auf spezifischem Wissen. Insoweit hat die Basis den besseren Durchblick, weshalb ihr erhebliche Entscheidungskompetenzen zufallen. Genossenschaften sind wie das Franchising postindustrielle Strukturen. Beides sind hybride Organisationsformen, bei denen die Einheiten an der Basis selbständig agieren. Beide stützen sich außerdem auf hierarchische Klammern. Diese gehen bei den Genossenschaften von unten nach oben, während es sich beim Franchising umgekehrt verhält. Der Grund dafür ist, daß die Identität einer lokalen Genossenschaft in sich selbst ruht und die Verbundunternehmen eher die Rolle von Zulieferern haben. Demgegenüber beziehen Franchisenehmer ihre Identität aus ihrer Verbindung zum Franchisegeber. Beide Strukturen sind daher trotz vieler Gemeinsamkeiten fundamental verschieden.

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