Funktionale Separierung in der Telekommunikationsindustrie

Eine komparative Analyse alternativer Ausgestaltungsoptionen vor dem Hintergrund des technologischen Wandels
Autoren: 
Harnisch, Christian
Aus der Reihe: 
Münstersche Schriften zur Kooperation
Band: 
91
Veröffentlichungsort: 
Aachen
Veröffentlichungsdatum: 
2010
Inhalt: 

Der Telekommunikationssektor ist ein faszinierendes Untersuchungsgebiet für Ökonomen. Dies gilt sowohl für die Branche und ihre Struktur insgesamt, aber auch für die damit verbundenen Regulierungsaspekte. In den meisten Facetten hat sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten ein ausgeprägter Wandel vollzogen, der mit der marktöffnenden Liberalisierung korrespondiert. In diesem Prozess wurden die traditionellen Anbietermonopole aufgebrochen, zahlreiche neue Unternehmen mit innovativen Geschäftsmodellen und neuen Wertschöpfungsmodellen sind entstanden. Konkurrierende Informationsübertragungskanäle haben sich herausgebildet, neue Technologien haben sich entwickelt. Die stärksten Veränderungen waren im technischen Bereich zu konstatieren, aus denen sich in der Folge viele ökonomische Fragen, häufig solche der Effizienz und der optimalen Ausgestaltung, ergeben haben. Damit zusammenhängend haben sich neue Anforderungen an die staatliche Sektorregulierung ergeben. Diese haben wiederum die Regulierungstheorie angeregt, zusätzliche Fragen zu stellen und neue Erkenntnisse zu suchen. Die zunehmende Wettbewerbsintensität und der technologische Wandel in der Telekommunikation bilden den Hintergrund des vorliegenden Bandes. Beide können als Treiber für die sich verändernde Wertschöpfungsstruktur des Telekommunikationssektors identifiziert werden. Der technologische Wandel im Zusammenhang mit den „Next Generation Networks“ und die Reform des EU-Rechtsrahmens für Telekommunikationsnetze und -dienste bilden die Verortung der Überlegungen. In die Zugangsrichtlinie wurde als ein zusätzliches Regulierungsinstrument die Möglichkeit zur funktionalen Separierung des marktbeherrschenden Telekommunikationsunternehmens aufgenommen. Für die konkrete nationale Ausgestaltung lässt die Zugangsrichtlinie Freiräume, die die zu separierenden Geschäftsbereiche betreffen. Christian Harnisch vergleicht im Rahmen einer ökonomischen Analyse verschiedene Ausgestaltungsoptionen der funktionalen Separierung am Beispiel des deutschen Telekommunikationsmarktes und kann neue und interessante Ergebnisse vorweisen. 

Abbildung: