Das kompetitive Umfeld von Genossenschaftsbanken legt es nahe, mehr noch als bisher die besonderen Alleinstellungsmerkmale zu schärfen, strategisch zu übersetzen und operativ zu nutzen und sich dabei verstärkt auf die Besonderheiten der genossenschaftlichen Governance einzulassen, die die Orientierung der Aktivitäten an den Präferenzen der Mitglieder verankern soll. Dies erfordert eine klare Einbindung der Aktivitäten in strategische Konzepte, die operationalisiert und überprüfbar sein müssen, um daran die Unternehmensentwicklung ausrichten und operativ steuern zu können. Notwendig wird also ein Konzept, das nicht nur die Aufgabe der Mitgliederförderung berücksichtigt, sondern diese auch kommunizierbar macht und das einen Vergleich mit den strategischen Orientierungen anderer Rechtsformen ermöglicht. Ein solches zeitgemäßes Konzept ist die Orientierung am MemberValue. Der MemberValue ist ein Eigentümerwert, der den Wert der Tätigkeit der Genossenschaftsbanken für die Mitglieder zum Ausdruck bringt. In diesem Band wird in einer theoretisch fundierten empirischen Untersuchung, ausgehend von einer umfassenden Mitgliederbefragung, erstmals das MemberValue-Konzept operationalisiert und somit für die genossenschaftliche Bankenmanagementpraxis anwendbar gemacht. Dieser wird es nun erleichtert, die Alleinstellungsmerkmale zu nutzen und dadurch Wettbewerbsvorteile zu generieren.