Die Genossenschaftsidee HEUTE: Hostsharing e.G.

Eine Fallstudie
Autoren: 
Kock, Angela / Liehr-Gobbers, Kerstin / Schmolmüller, Barbara / Tantzen, Nina / Deising, Florian
Aus der Reihe: 
Arbeitspapier
Band: 
30
Veröffentlichungsort: 
Münster
Veröffentlichungsdatum: 
2002
Zusammenfassung: 

Ein Aspekt des dynamischen und schnelllebigen Umfelds der heutigen Märkte ist der hohe Stellenwert, der Informationen und Wissen zugesprochen wird. Besonders das neue Geschäftsfeld Internet kann gerade auch von der Organisationsform Genossenschaft genutzt werden. Daher stellt dieses Arbeitspapier die Hostsharing e.G. als ein Webhosting-Unternehmen in der Rechtsform der Genossenschaft vor, das Zugang, Nutzung und Betrieb von Serverkapazitäten ermöglicht. Dabei stellt die Hostsharing e.G. den Anspruch an sich, den Gedanken von Open Source Software auf ihr Konzept zu übertragen. Darüber hinaus weist die Genossenschaft Hostsharing weitere Aspekte von Virtualität auf. Hostsharing stellt eine auf modernen IuK-Technologien basierende Kooperation selbständiger Organisationseinheiten dar. Die Frage, ob es sich um ein virtuelles Unternehmen handeln könnte, erscheint daher nahe liegend. In diesem Arbeitspapier wird ein Überblick über die Strukturen virtueller Unternehmen und die resultierenden Chancen sowie Risiken gegeben. Anhand der dargestellten Charakteristika wird im Anschluss daran überprüft, ob Hostsharing bereits als ein virtuelles Unternehmen gelten kann oder aber inwiefern Potenzial besteht, sich zu einem solchen zu entwickeln. Ihre Ansätze der Virtualisierung setzt die Hostsharing e.G. auch bewusst in der Binnenbeziehung mit den Mitgliedern und in ihrer internen Kommunikation um. Die besondere Bedeutung dieser liegt in der Vermittlung der zentralen Werte und des Leitbilds, die die Basis für Mitgliederbindung und Systemvertrauen bilden. Sie ist Grundlage des partizipativen Zielvereinbarungsprozesses und ein entscheidendes Kriterium in der Identifikation. Ein zentrales Kommunikationsinstrument der Hostsharing e.G. ist die virtuelle Mitgliederversammlung. In dem Maße wie die Genossenschaft mit ihren Produkten und Dienstleistungen nach außen tritt, werden Personen und Gruppen, die Träger wirtschaftlicher Aktivität sind, von den strategischen Entscheidungen der Genossenschaft berührt. Auf diese Gruppen ist qua externer Kommunikation einzugehen. Inwieweit die Genossenschaft in der Öffentlichkeit akzeptiert wird und erfolgreich ist, hängt insofern nicht nur von ihren Dienstleistungen und Produkten ab. Die Leistungen der Genossenschaft müssen ihr "[...] in den Köpfen der Menschen auch zugeschrieben werden und [...] sich gesellschaftlich rechtfertigen lassen." (Mast 1992, S. 17) Um Anteile auf dem Markt der Medien hinzugewinnen sind die Kommunikationsbeziehungen zwischen dem Dreieck Politik, Medien und Gesellschaft und der Organisationsform Genossenschaft zu analyiseren.
Das Anwendungspotenzial der Genossenschaften wird auch maßgeblich in Brüssel bestimmt, wo heute bis zu 80% der wirtschaftspo,itischen Entscheidungen fallen. So stellt sich für die Genossenschaften die Frage, welches die Determinanten erfolgreichen Lobbyings, als Teil der externen Kommunikation, sind, um die Handlungsspielräume ihrer Mitglieder zu wahren bzw. zu gestalten.

Abstract: 

Dynamic business environments and fast moving markets increase the significance of information and knowledge. Especially in the new business area ?internet? start-up cooperative societies emerge. Hostsharing e.G. is one of those new cooperatives. It is a web hosting company and provides access and use of web server capacities. Hostsharing e.G. applies the idea of open source software to its business concept and shows characteristic features of a virtual company. It is an information-and-communication-technology-based cooperation of independent business units. Hostsharing e.G. realises deliberately its tendency towards virtuality in its mission statement and its internal communication and relationship with its members as well as in its external appearance with its products and services. Hostsharing e.G. as a virtual company, its features and internal and external communication are analysed in this working paper.