Der Ökonom als Berater

Einige grundsätzliche Erwägungen zur Wissenschaftlichen Beratung der Politik durch Ökonomen
Autoren: 
Frank E., Münnich
Aus der Reihe: 
Arbeitspapier
Band: 
33
Veröffentlichungsort: 
Münster
Veröffentlichungsdatum: 
2003
Zusammenfassung: 

Es scheint naheliegend, dass Politiker, gerade in der aktuellen Situation, Beratungsbedarf durch Ökonomen haben. Es gibt auch viele Ökonomen, die bereit sind, zu beraten. Dennoch funktioniert die Umsetzung ökonomischer Erkenntnisse in die konkrete Politik nur sehr unzulänglich. Häufig wird von Beratungsresistenz der Politiker gesprochen. Es gibt zumindest ausgeprägte Kommunikationsprobleme zwischen Politikern und Ökonomen. Frank Münnich kennt die beiden Seiten des Beratungsmarktes. Als Hochschullehrer war er in der Rolle des wissenschaftlichen Beraters. Als Lobbyist in der Pharmaindustrie hat er Gutachten sowohl erstellt als auch vergeben. In der Gründungsveranstaltung von IfG-Alumni hat er nicht zuletzt auf der Basis dieser Erfahrungen die Strukturen wissenschaftlicher Beratung und die Ergebnisse analysiert. Er vermittelt grundlegende Einsichten in die "Logik der Beratung", in die Motive von Beratern und Ratsuchenden sowie in die Mechanismen der Politikberatung. Dabei hat er sehr deutlich herausgearbeitet, dass es nicht nur um Kommunikationsprobleme zwischen Politikern und Wissenschaftlern geht, sondern dass eine strukturelle Inkongruenz von Wissenschaft und Politik vorliegt. Während die Wissenschaft erkenntnisorientiert ist, ist der politische Prozess entscheidungsorientiert. Frank Münnich vergleicht die Beratung durch Ökonomen auch mit der Beratung durch Juristen und durch Architekten und empfiehlt sie den Ökonomen zur Prüfung. Der überarbeitete Vortrag wurde als IfG-Arbeitspapier Nr. 33 publiziert.