Das Genossenschaftsrecht der Niederlande
Seitdem die genossenschaftliche Idee vor über hundert Jahren die Niederlande erreichte, hat sie dort eine typisch niederländische Eigendynamik entwickelt. Das spiegelt sich vor allem im Genossenschaftsrecht wider, welches sich dem deutschen Juristen nicht allein wegen der fremden Sprache nur mit Mühe erschließen will. Eine andere Gesetzes-Systematik, eine unterschiedliche, innere Organisation der Genossenschaft und ein anderes Verständnis genossenschaftlicher Prinzipien erschweren ihm - trotz vieler Gemeinsamkeiten, die das niederländische und das deutsche Genossenschaftsrecht haben - den Zugang. Dabei lohnt es sich für deutsche Genossenschaftswissenschaftler heute mehr denn je, einen Blick in die Niederlande zu riskieren. Der erstaunliche Erfolg, mit dem sich die Rechtsform der niederländischen Genossenschaft gegenüber anderen Unternehmensformen behauptet, prädestiniert sie etwa dazu. Als Vergleichsmodell in die Diskussion um die deutsche Genossenschaftsrechtsreform einzufließen. Aber auch für deutsche Praktiker ist es in Zeiten zunehmender, grenzüberschreitender Kooperationen mit niederländischen Genossenschaften wichtig, die niederländische Sichtweise zu verstehen. Die vorliegende Arbeit vermittelt dieses Verständnis. Sie gibt dem Leser einen Überblick über die tatsächliche und rechtsgeschichtliche Entwicklung des niederländischen Genossenschafts-Wesens und führt ihn Schritt für Schritt in die Systematik des geltenden niederländischen Genossenschaftsrechts ein. Dabei bringt sie ihm die wissenschaftliche Diskussion zu ausgewählten Problemkreisen nahe.