Jun.-Prof. Dr. Christine Fertig
Übung (084257): Familie, Besitz und Konsum im ländlichen Raum. Quellen und Methoden zur Agrargeschichte (18./19. Jahrhundert)
Mi, 10-12, Fürstenberghaus F 042, Beginn 10.10.2018

Bis zur Industrialisierung des späten 19. Jahrhunderts und den damit verbundenen großen Wanderungsbewegungen in die neu entstehenden urbanen Zentren lebten die meisten Menschen auf dem Land und waren in der Agrarwirtschaft tätig. In der vormodernen Hauswirtschaft fanden Produktion, Konsumption und Reproduktion im Haushalt statt, trafen Familien Entscheidungen über die Allokation von Ressourcen und den Einsatz von Arbeit. Zunehmend partizipierten sie an Märkten, als Arbeitskräfte, Produzenten von cash crops oder auch als Konsumenten, die nicht mehr alle benötigten Güter selbst herstellten. In der Übung werden in einem Teil der Sitzungen zentrale Texte zur ländlichen Gesellschaft und ihrem Wandel im 18./19. Jahrhundert diskutiert werden. In den anderen Sitzungen werden wir uns intensiv mit Quellen beschäftigen, und die digitale Erfassung und Auswertung von Quelleninformationen erproben. Es ist ein Archivbesuch vorgesehen.
Literatur: Achilles, Walter: Landwirtschaft in der Frühen Neuzeit (=Enzyklopädie Deutscher Geschichte 10, München: Oldenbourg, 1991); Dipper, Christof: Die Bauernbefreiung in Deutschland (Stuttgart: Kohlhammer, 1980); Troßbach, Werner: Bauern 1648–1806 (=Enzyklopädie deutscher Ge­schichte xix, München: Oldenbourg, 1993); Troßbach, Werner und Clemens Zimmermann: Die Geschichte des Dorfes (Stuttgart: Ulmer, 2006).

Diese Veranstaltung im HISLSF.