SS 2016 (084266) Übung Fertig

Dr. Christine Fertig
Übung (084266): Die Kunst des Heilens. Krankheit, Körper und Diätetik in der Neuzeit (17. - 20. Jahrhundert)
Mo, 10-12, Georgskommende 14 G - 120

Die Heilkunst, die in Europa bis ins 16. Jh. hinein weitgehend auf antiken Konzepten basierte, erfuhr mit der Ausdehnung der europäischen Welt und dem Wechselspiel zwischen Rückbesinnung auf antikes Wissen und zahlreicher medizinischer Entdeckungen den Beginn einer fortlaufenden Erneuerung und Verwissenschaftlichung, die bis heute anhält. Die Übung verfolgt diese Entwicklung auf drei Feldern. Erstens wird das Verständnis von ‘Krankheit’ und ‘Gesundheit’ aus der Perspektive verschiedener Akteure untersucht. Dazu zählen neben Ärzten auch andere Heilkundige sowie Patienten und deren Angehörigen. Zweitens soll das Verhältnis des Menschen zu seinem Körper in den Blick genommen werden, das sich mit der Aufklärung und der Etablierung neuer Denkmodelle über die Funktionsweise des menschlichen Körpers immer wieder veränderte. Als drittes Feld wird die Globalisierung der europäischen Welt im Kontext von Krankheit und Heilkunst betrachtet, die Ausbreitung von Krankheiten ebenso wie die Inkorporierung exotischer Heilpflanzen in den europäischen Wissenskanon.

Literatur:
Roy Porter: Die Kunst des Heilens. Eine medizinische Geschichte der Menschheit von der Antike bis heute (Heidelberg [u.a.] 2000); Michael Stolberg: Homo Patiens. Krankheits- und Körpererfahrung in der Frühen Neuzeit (Köln/Weimar/Wien 2003); Mary Lindemann: Health and Healing in Eighteenth-Century Germany (Baltimore 2001).

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