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Dekanat

Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät begrüßt Prof. Dr. Sebastian Hohenberg

Wechselte Anfang August von der McCombs School of Business der University of Texas at Austin an die WWU Münster: Prof. Dr. Sebastian Hohenberg.

Am 1. August durfte die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät zwei neue Professor:innen begrüßen. Prof. Dr. Sebastian Hohenberg ist ab sofort Inhaber des Lehrstuhls für Digitale Transformation am Research Center for Responsible Economy in Times of Change“, dem auch der neue Lehrstuhl zur Transformation der Arbeitswelt angehört, den Prof. Dr. Julia Backmann zukünftig innehat. Nach seinem Studium an der Universität Mannheim promovierte Sebastian Hohenberg am Lehrstuhl für Business-to-Business Marketing, Sales & Pricing von Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Christian Homburg. Zuletzt war er als Assistant Professor of Marketing an der McCombs School of Business der University of Texas at Austin tätig.

Wir möchten Prof. Hohenberg ganz herzlich an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät willkommen heißen. Zum Start seiner Tätigkeit an der WWU haben wir ihm vier Fragen gestellt.

Lieber Herr Prof. Hohenberg, nach über vier Jahren in Texas setzen Sie Ihre wissenschaftliche Laufbahn zukünftig an der WWU Münster fort. Was reizt Sie besonders an Ihrer neuen Tätigkeit?

Was mich antreibt, sind Gelegenheiten, etwas Sinnvolles bewegen zu können, zu gestalten und aufzubauen. Die neue Tätigkeit an der WWU Münster ist somit für mich aus zweierlei Hinsicht besonders reizvoll:

1) Die Möglichkeit, die wirklich großen Themen zu untersuchen, die Wirtschaft und Gesellschaft am meisten bewegen. Solche ambitionierten Projekte sind in der Regel sehr komplex, risikoreich und zeitintensiv. Dadurch sind sie schwer vereinbar mit vielen eher kurzfristig ausgerichteten Anreizsystemen in der Wissenschaft. Am Research Center for Responsible Economy in Times of Change wollen wir aber den Fokus auf eben solche großangelegte Forschungsprojekte legen. Diese Projekte sollen akademischen, wirtschaftlichen, aber auch gesellschaftlichen Mehrwert stiften. Es ist meine Hoffnung, dass wir so den radikalen Wandel von Wirtschaft und Gesellschaft aktiv mitgestalten werden.

2) Die Möglichkeit, eine breite Reichweite zu erzielen. Die WWU Münster ist Volluniversität, hat dabei eine der größten wirtschaftswissenschaftlichen Fakultäten Deutschlands und zieht eine Studierendenschaft an, die sich durch Ehrgeiz, Wissbegierigkeit und Einsatz auszeichnet. Die Vernetzung der WWU mit der Praxis und anderen Stakeholder:innen ist ebenfalls bemerkenswert. Für mich bietet die WWU Münster somit eine einzigartige Platform, um Reichweite in die Kernbereiche der Gesellschaft zu erzielen.

Gemeinsam mit Frau Prof. Backmann arbeiten Sie künftig am Research Center for Responsible Economy in Times of Change. Worin liegen die Schwerpunkte der Arbeit an diesem neu geschaffenen Center?

Das Research Center for Responsible Economy in Times of Change beschäftigt sich mit dem Thema „Wirtschaft in Zeiten des radikalen gesellschaftlich-technologischen Wandels“. Wir befassen uns insbesondere mit der Fragestellung, wie sich dieser Wandel auf Menschen, Arbeit, Organisationen und das Funktionieren der Gesellschaft auswirkt. Hierfür werden wir eng mit Unternehmen, Politik und Wissenschaftler:innen im In- und Ausland zusammenarbeiten und zudem auf Interdisziplinarität setzen.

Mein Schwerpunkt wird in diesem Zusammenhang auf Fragestellungen im Kontext der digitalen Transformation liegen. Ich wünsche mir daher, dass unser Research Center mittelfristig Wissen zu allen relevanten digitalen Technologien und deren Auswirkungen auf Menschen, Wirtschaft und Gesellschaft generiert und dieses mit Entscheidungsträger:innen aus Wirtschaft und Politik teilt. Ziel soll es sein, mit unserer Forschung, Lehre und weiteren Aktivitäten einen direkten und fühlbaren Mehrwert für Wirtschaft und Gesellschaft zu stiften.

An welchen Forschungsprojekten arbeiten Sie derzeit?

Meine Forschungsprojekte lassen sich in zwei Bereiche unterteilen: 1) marktorientierte Unternehmensführung im digitalen Zeitalter und 2) Konsumentenverhalten in der digitalen Welt.

Im ersten Bereich arbeite ich gerade an einem spannenden Projekt, in dem es darum geht, wie die digitale Welt neue hybride Human Resource Modelle, wie etwa Fractional CMOs, ermöglicht und wann diese neuen Modelle effektiv sind. Im zweiten Bereich beschäftige ich mich derzeit vor allem mit neuen Use Cases für Virtual Reality. Vor Kurzem haben wir beispielsweise unseren Artikel „Virtual Reality in New Product Development“ im renommierten Journal of Marketing publiziert – dies ist der erste Artikel zu dieser neuen Technologie im Marketing und einer der ersten Virtual-Reality-Artikel in der BWL überhaupt. In dem Artikel geht es vor allem darum, wie sich Konsument:innen in Virtual-Reality-Simulationen verhalten und wie man die Beobachtungen und Daten von diesem Verhalten zur Neuproduktentwicklung verwenden kann.

Neben Ihrer Forschung werden Sie unseren Fachbereich auch in der Lehre unterstützen. An welchen Kursangeboten werden Sie künftig beteiligt sein?

Es ist mein Ziel, dass meine Themen — marktorientierte Unternehmensführung im digitalen Zeitalter und Konsumentenverhalten in der digitalen Welt — mittelfristig in allen Kernbereichen der Lehre des Fachbereichs verankert werden. Im Bachelor plane ich etwa einen Kurs zum Thema „Digital Transformation and Changing Markets“. Für den Master sind folgende Kurse geplant: „Market-oriented Management in the Digital World“, „Digital Business Development: Strategy & Analytics“ und „Digital Marketing Management for B2B companies“.